(shareribs.com) London 12.08.14 - Die Industriemetallnotierungen bewegen sich heute leicht nach oben und widerstehen damit dem Druck des festeren US-Dollars. Die Investoren bleiben derzeit jedoch am Rande, wie die Commerzbank mitteilte.

Am Mittwoch wird China seine Juli-Daten zu Industrieproduktion, Einzelhandel und Sachinvestitionen bekanntgaben. Daniel Briesemmann von der Commerzbank erwartet hier wenige Überraschungen. Die Veröffentlichung könnte sich aber positiv auf die Stimmung der Investoren auswirken, sollten die Zahlen positiv ausfallen.

Die Marktteilnehmer halten sich derzeit zurück, wie die geringen Handelsumsätze und die enge Spanne bei den Industriemetallen zeigten, so Briesemann weiter. Die ANZ teilte mit, dass der Risikohunger der Investoren der wesentliche Treiber für die Industriemetalle sei.

Insgesamt sind die geopolitischen Spannungen ein wichtiger Einflussfaktor für die Investoren. Mit dem Beginn eines Hilfskonvois Russlands in Richtung Ukraine steigt die Spannung. Kiew hatte dem zugestimmt, teilte aber mir, dass eine solche Aktion nur vom Roten Kreuz durchgeführt werden könne. Die NATO vermutet, dass Russland solche Hilfsmaßnahmen als Vorwand für einen Einmarsch in den Osten der Ukraine nutzen könnte.

Der Kupferpreis bewegt sich heute leicht aufwärts, notiert aber nur leicht oberhalb eines Sechs-Wochenhochs. Die Erwartung eines steigenden Angebots sorgt jedoch für nur geringes Preispotential. Mark Keenan von der Societe Generale sagte, dass Nickel und Zinn steigen könnten, da die Nachfrage im dritten Quartal wieder steigen könnte und in China die eigenen Lagerbestände, bedingt durch den Exportbann Indonesiens, deutlich verringert seien. Gestern teilte die Regierung des Landes mit, dass man keine Lockerungen für den Export von Nickel und anderen Metallerzen plane, obwohl vor Kurzem Freeport-McMoRan den Export von Kupferkonzentrat wieder aufgenommen hat, nachdem die Exportzölle deutlich reduziert wurden.

Das höhere Preisniveau bei Nickel sorgt derweil für einen Anstieg der Produktion. Bloomberg News berichtet, dass zwei Unternehmen in Australien Minen wieder eröffnen wollen, darunter Avebury Nickel Mines und Panoramic Resources. Der russische Nickelproduzent Norilsk Nickel erwartet ebenfalls eine Steigerung der Produktion. Bei Goldman Sachs geht man dennoch davon aus, dass der Markt in ein Defizit rutschen werde.

Die Kupferbestände in London sind zuletzt um 700 Tonnen auf 140.675 Tonnen gesunken. Die Aluminiumbestände stiegen um 500 Tonnen auf 4,912 Mio. Tonnen. Die Zinkbestände kletterten zuletzt um 9.475 auf 715.650 Tonnen und die Bestände von Nickel kletterten auf ein Rekordhoch von 319.590 Tonnen.

Die Tonne Kupfer verbessert sich heute um 0,2 Prozent auf 7.009 USD, Blei steigt um 0,6 Prozent auf 2.275 USD, Aluminium gewinnt 0,5 Prozent auf 2.063 USD hinzu. Für Nickel geht es um 1,3 Prozent auf 18.992 USD nach oben und Zink steigt um 1,2 Prozent auf 2.344 USD.