(shareribs.com) London 03.09.12 - Die Industriemetallnotierungen ziehen heute an der London Metal Exchange wieder an. Dies ist eine Reaktion auf die schwachen jüngsten Daten aus China, die eine weitere Abkühlung der dortigen Konjunktur auswiesen und gleichzeitig die Hoffnung auf energischere Maßnahmen seitens der Regierung schüren.

Kupfer erreichte heute zeitweise ein Wochenhoch von 7.700 USD/Tonne und notiert aktuell etwas darunter. China ist der weltweit größte Kupferverbraucher, mit einem Anteil von 43 Prozent am globalen Markt. Der jüngste Rückgang des Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe, der offizielle Index ging um 0,9 Punkte auf 49,2 Punkte zurück, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Peking weitere Maßnahmen ergreifen wird, um die Konjunktur zu stützen. Die Commerzbank geht davon aus, dass China im Kampf gegen die Rezession umfangreiche Möglichkeiten hat, um die Nachfrage zu stimulieren.

Auch in den USA bereiten sich die Investoren auf eine weitere Runde von Notenbank-Maßnahmen vor. Dort wird der Bericht zum Arbeitsmarkt in dieser Woche als wichtigster Indikator für die nächsten Schritte gewertet. Ein weiterhin nur schwaches Wachstum, wovon viele Beobachter ausgehen, könnte zu neuen Liquiditätsspritzen führen und gleichzeitig auch den US-Dollar schwächen, was ebenfalls positiv für Rohstoffe wäre. In einem solchen Szenario wächst Analysten zu Folge aber auch die Möglichkeit von spekulativen Verkäufen.

Während man auf die Fed wartet und China hofft, könnte die EZB in dieser Woche vorlegen und die nächsten Schritte einleiten um die europäische Wirtschaft aus der Rezession zu führen. Am Donnerstag wird die EZB ihre nächste Sitzung abhalten, einige Analysten sehen hier die Möglichkeit einer erneuten Zinssenkung.

Bei den spekulativen Investoren zeichnet sich für Kupfer ebenfalls eine Verbesserung ab. Wie die Commodity Futures Trading Commission mitteilte, gab es erstmals seit Mai wieder Nettolong-Positionen bei Kupfer insgesamt 3.260.

Darüber hinaus sind die Lagerbestände an der London Metal Exchange mit 225.275 Tonnen auf den tiefsten Stand seit Mai 2012 gesunken. Gleichzeitig aber wird darauf hingewiesen, dass die Bestände in China erneut gestiegen seien. Auch bei Blei wird ein Rückgang der Bestände verzeichnet, diese sind in den vergangenen zwei Wochen um dreißig Prozent gesunken.

Der Euro notiert heute gegenüber dem US-Dollar etwas leichter, die Gemeinschaftswährung kostet derzeit 1,2569 USD.

Kupfer verbessert sich um 0,8 Prozent auf 7.654 USD/Tonne, Blei steigt um 0,9 Prozent auf 1.986 USD/Tonne, Aluminium gewinnt 0,4 Prozent auf 1.907 USD/Tonne hinzu, Nickel steigt um 0,9 Prozent auf 16.209 USD/Tonne und Zinn gewinnt 0,9 Prozent auf 19.674 USD/Tonne hinzu.

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Das aktuelle Preisniveau bei Kupfer dürfte als interessante Einstiegsmöglichkeit gewertet werden. Die mittelfristigen Aussichten sind gut. Auch die sinkende Produktionskapazität bei Aluminium (außerhalb Chinas) dürfte den Preisen im aktuellen Umfeld einen Boden bieten. Langfristig werden wieder die Produktionsziele der Unternehmen interessant, die im aktuellen Niedrigpreisumfeld ihre Investitionen zurückfahren.

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Die hohe Abhängigkeit der Weltwirtschaft von Kupfer dürfte die Preise auch weiterhin auf einem hohen Niveau halten und könnte diese, trotz wiederkehrender Rücksetzer, längerfristig nachhaltig in höhere Regionen treiben.

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