(shareribs.com) London 03.05.12 - Die Industriemetallnotierungen liegen auch weiter unter Abgabedruck. Dabei befinden sich die Investoren in einer abwartenden Haltung zur Entwicklung in den USA. Dort wurde soeben mitgeteilt, dass die Zahl der Arbeitslosengelderstanträge in der vergangenen Woche deutlich gesunken sei, die morgigen Daten zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft werden aber mit einer ebenso hohen Spannung erwartet. Grund für die aktuelle Haltung sind die sehr gegensätzlichen Daten, die aus der globalen Wirtschaft derzeit kommen.

Während die USA offenbar weiter auf einem guten, wenn auch langsamen Weg in Richtung Konjunktur sind, zeigen sich die Investoren besorgt ob der wirtschaftlichen Entwicklung in der Euro-Zone und auch China. In der Volksrepublik stehen die Zeichen zwar weiter auf Wachstum, dieses verläuft aber bisher weniger stark, als erwartet wurde. Dies lässt sich auch an den hohen Kupferbeständen in China ablesen. Einige Produzenten des roten Metalls wollen sogar Kupfer wieder an die London Metal Exchange zurückliefern, allerdings dürfte der Umfang dieser Reexporte gering bleiben.

Analysten gehen deshalb auch davon aus, dass die Preisentwicklung bei Kupfer in den kommenden Tagen eher seitwärts gehen wird und Kursausschläge in den bekannten Spannen verlaufen werden. An der längerfristigen Kursentwicklung scheiden sich derzeit die Geister. Die UBS machte heute auf sich aufmerksam als mitgeteilt wurde, dass die Kursentwicklung bei Kupfer in Richtung der Kostenkurve gehen würde, was schlussendlich in einer Prognose von 5.840 USD/Tonne im Jahr 2014 mündet. Die Kupferproduzenten gehen hingegen von steigenden Preisen aus. Die chilenische Kupferkommission, Chile ist der mit Abstand wichtigste Kupferproduzent der Welt, rechnet mit einem Preis von 3,84 USD/Pfund in diesem Jahr, selbst bei einer milden Rezession in der Euro-Zone. Dies entspräche einem LME-Preis von 8.465 USD/Tonne. Die Produktion von Kupfer sieht aber einigen Risiken entgegen, die auch in stabilen Ländern politischer Natur sein dürften. So dass der von der ICSG erwartete ausgeglichene Markt im Jahr 2014 schnell zur Makulatur werden könnte.

Ein solch problematisches Umfeld zeigt sich bereits bei Nickel. Die Regierung Indonesiens, einem der wichtigsten Nickelproduzenten, wird den geplanten Exportzoll für 14 Erze wie Gold Kupfer und Nickel ab Sonntag erheben. Der Zoll sollte ursprünglich 25 Prozent betragen. Ziel der Regierung ist es, die Verarbeitung im Land zu erhöhen und gleichzeitig stärker von den hohen Weltmarktpreisen für Rohstoffe zu profitieren.

Nickel klettert heute in London um 0,9 Prozent auf 17.553 USD/Tonne, Kupfer korrigiert um 0,4 Prozent auf 8.277 USD/Tonne, Aluminium gibt 0,6 Prozent auf 2.109 USD/Tonne ab. Blei rutscht um 1,5 Prozent auf 2.107 USD/Tonne nach unten und Zinn gibt 0,7 Prozent auf 22.230 USD/Tonne ab.

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