(shareribs.com) London 19.12.12 - Die Industriemetallnotierungen liegen heute weiter unter Druck, die Investoren nehmen ihre Gewinne mit, wobei Kupfer unter die wichtige Marke von 8.000 USD gerutscht ist. Die jüngsten Häuserdaten aus den USA waren dabei wenig hilfreich.

Die Gewinnmitnahmen rühren aus einer gewissen Entspannung der Investoren hinsichtlich der offensichtlichen Fortschritte bei den Haushaltsverhandlungen in den USA. Dort könnte es doch noch vor Jahresende zu einem Kompromiss kommen, mit dem die sogenannte fiskalische Klippe  umschifft werden kann. Diese würde automatische Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen mit sich bringen und wird von vielen Ökonomen als eine der größten Gefahren für die globale Konjunktur angesehen. Wie heute mitgeteilt wurde, ist die Vergabe von Genehmigungen für den Hausbau auf annualisierte 899.000 gestiegen. Dagegen sank die Zahl der Neubaubeginn um 27.000 auf 861.000 im November. Der Häusermarkt ist der wichtigste Kupferabnehmer in den USA.

Die Weltbank teilte heute mit, dass die Ökonomien Ostasiens und der Pazifik-Region zu den Widerstandsfähigsten weltweit gehören. Die Region soll demnach um 7,5 Prozent in diesem Jahr und um 7,9 Prozent im Jahr 2013 wachsen. Die Erholung wird auch auf die Verbesserung der Konjunktur in China zurückgeführt. Für 2012 erwartet die Weltbank dort ein Wachstum von 7,9 Prozent, was die geringste Verbesserung seit dreizehn Jahren darstellt. 2013 wird ein Wachstum von 8,4 Prozent erwartet, getrieben von einer lockeren Geldpolitik und umfangreichen Investitionen.

China ist mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent der mit Abstand größte Kupferverbraucher der Welt. Die hohen Lagerbestände in der Volksrepublik und die anhaltend geringe Nachfrage rücken derzeit wieder in den Vordergrund. Zudem stellen viele Investoren ihre Positionen vor dem Jahresende glatt, was die Notierungen weiter unter Druck setzt. Daneben haben einige chinesische Banken die Kreditvergabe für den Kupferimport reduziert, was die Importdaten insgesamt schwächen könnte.

Zu den Gewinnern in diesem Jahr zählen unter den Industriemetallen Zinn und Blei Zinn verteuerte sich auf Jahressicht um 22 Prozent, Blei hat sich um 14 Prozent verbessert. Blei steigt heute um 0,2 Prozent auf 2.318 USD, Zinn korrigiert um 0,2 Prozent auf 23.450 USD und bleibt damit auf dem Vortagesniveau. Aluminium korrigiert um 0,3 Prozent auf 2.095 USD, Kupfer gibt 0,9 Prozent auf 7.943 USD und Nickel verliert 1,3 Prozent auf 17.541 USD.