(shareribs.com) London 31.05.12 - Die Industriemetallnotierungen zeigen sich heute in London uneinheitlich. Bisher hatte der schwächere US-Dollar die Kurse positiv beeinflusst, die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA haben aber die Stimmung getrübt und der Euro verliert wieder gegenüber dem US-Dollar.

Der Kupferpreis hat heute zeitweise seine bisherigen Jahresgewinne abgegeben und notierte auf dem Niveau von Ende Dezember 2011. Damit dürfte ein sehr günstiges Niveau erreicht sein, das chinesische Käufer nutzen könnte, um sich einzudecken. Marktteilnehmer rechnen aber damit, dass ein solches Szenario ob der gegenwärtig herrschenden Unsicherheit unwahrscheinlich sei. Vielmehr würden die die chinesischen Importeure noch abwarten und neue Tiefs zum Einstieg nutzen.

Das allseits marktbeherrschende Thema ist derzeit die Euro-Krise, der auch international eine immer größere Bedeutung angedichtet wird und zu eklatanten Verwerfungen an den Märkten führt. Die hieraus erwachende Unsicherheit hat nun auch die deutsche Wirtschaft erreicht, die Arbeitslosenzahl ist im Mai nur noch leicht gesunken, wie die Bundesagentur für Arbeit heute mitteilte. Auch wenn netto mehr als Arbeitsplätze entstanden sind, als verloren gingen, so dürfte sich Deutschland nicht mehr lange dem externen Trend entziehen können, so Analysten.

Ähnliches gelte auch für die chinesische Wirtschaft und mit Abstrichen für die US-Wirtschaft. Hier wurde heute mitgeteilt, dass die Wirtschaft im ersten Quartal um nur noch 1,9 Prozent gewachsen sei. Im vergangenen Monat wurde noch ein Wachstum von 2,2 Prozent gemeldet, im vierten Quartal 2011 wuchs die US-Wirtschaft um 3,0 Prozent. Überdies lag die Zahl der Arbeitslosengelderstanträge so hoch wie zuletzt vor fünf Wochen, was die Stimmung ebenfalls belastete.

Grundsätzlich erachten Analysten die Preise für Kupfer weiterhin für gut gestützt, da der Markt eng bleibt. Auch bei Nickel könnte sich die Lage im weiteren Verlauf des Jahres verbessern. Indonesien, zweitgrößter Produzent der Welt, wird die Exporte im zweiten Halbjahr mit Exportzöllen begrenzen und geht von einem Nachfragerückgang um 20 Prozent aus. Die hohen Nickelbestände in China könnten in einem solchen Umfeld schnell schrumpfen. Analysten Eugen Weinberg von der Commerzbank sieht die Preise für Nickel in einem solchen Szenario unterstützt.

Kupfer korrigiert aktuell um 0,5 Prozent auf 7.470 USD/Tonne, Aluminium verliert 0,3 Prozent auf 2,018 USD/Tonne, Blei steigt um 0,4 Prozent auf 1.936 USD/Tonne. Nickel gewinnt 0,2 Prozent auf 16.399 USD/Tonne hinzu und Zinn korrigiert um 0,5 Prozent auf 19.715 USD/Tonne.

Der JPMCCI Industrial Metals Index korrigiert heute um 1,6 Prozent auf 448,99 Punkte. Der JPMCCI Aggregate Index verliert 1,7 Prozent auf 459,1 Zähler.

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