(shareribs.com) London 30.04.12 - Die Industriemetallnotierungen zeigen sich heute uneinheitlich. Der heutige Handelstag ist dabei eher ruhig, da die Märkte in China geschlossen sind. Die Kupfer- und Nickelpreise liegen dabei in London unter Druck, der festere US-Dollar drückt auf die Notierungen.

Die Kupferpreise fungieren an den Märkten als Indikator für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Dabei war auch immer die Nachfrage in China entscheidend für die Kursentwicklung. Bislang bleibt diese aber hinter den Erwartungen des Marktes zurück, so dass die Marktteilnehmer das aktuelle Preisniveau bei Kupfer anzweifeln. Zwar waren die Kupferimporte in China in den ersten drei Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen, dies hat aber vor allem zu einem Lageraufbau in Shanghai geführt und ist zu einem geringeren Anteil an die Produzenten gegangen. Nun aber zeichnet in Shanghai ein Rückgang der Lagerbestände ab, was die Investoren verhalten optimistisch stimmt.

Auch in London sind die Bestände weiter im Sinkflug und liegen gegenwärtig bei 248.350 Tonnen und damit auf dem tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren. In Shanghai sind die Bestände am Freitag auf 204.762 Tonnen gesunken. Die Analysten von Macquarie gehen davon aus, dass die tatsächliche Nachfrage in China wieder steigt und dass der Lageraufbau der vergangenen Monate beendet sein könnte. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, gibt es aber auch Skeptiker, die einen Anstieg der Nachfrage in China erst in der zweiten Jahreshälfte erwarten.

Im Zuge der Restrukturierung der Rohstoffproduktion in China hat das zuständige Ministerium für Industrie und Informationstechnologien mitgeteilt, dass man in diesem Jahr die Kapazitäten zur Stahlverarbeitung um 7,8 Mio. Tonnen reduzieren wolle. Die Kapazitäten zur Kupferverarbeitung werden um 700.000 Tonnen reduziert. Auch bei der Produktion von Aluminium und Eisenerz soll gekürzt werden, wobei die Kürzungen insgesamt unter jenen des Vorjahres liegt. Analysten bezweifeln, dass es tatsächlich dazu kommen wird, da die Produzenten dies durch den Aufbau neuer Anlagen kompensieren dürften.

Die Nickelpreise rutschen heute wieder unter die Marke von 18.000 USD. Der russische Produzent Norilsk Nickel teilte am Freitag mit, dass die Produktion von Nickel im ersten Quartal um sieben Prozent auf 75.824 Tonnen gesteigert werden konnte, während die Kupferproduktion um sechs Prozent sank.

Kupfer korrigiert heute um 0,5 Prozent auf 8.391 USD/Tonne, Aluminium verliert 0,4 Prozent auf 2.125 USD/Tonne und Nickel rutscht um 1,6 Prozent auf 17.696 USD/Tonne nach unten. Blei steigt um 0,6 Prozent auf 2.149 USD/Tonne und Zink verbessert sich um 0,8 Prozent auf 2.054 USD/Tonne.

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