London 22.02.2017 - Die Industriemetalle zeigen sich heute an der London Metal Exchange uneinheitlich. Kupfer korrigiert, verteidigt aber die Marke von 6.000 USD. Blei kann derweil zulegen. 

Der US-Dollar klettert heute auf ein Monatshoch und belastet damit einmal mehr die Industriemetalle. Der Greenback wird getrieben von den Spekulationen über eine Leitzinserhöhung in den USA bereits im März. Heute werden die Protokolle der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank veröffentlich, welche Aufschluss über die nächsten Schritte der Zentralbank geben dürfte. Weiterhin haben sich einige Vertreter der US-Notenbank in dieser Woche dahingehend geäußert, dass eine Zinserhöhung im März erforderlich sein könnte. 

Für die Industriemetalle bedeutet ein festerer Dollar einen höheren Preis für Käufer mit anderen Währungen, was potentiell die Nachfrage beeinträchtigt. In den vergangenen Monaten hat sich aber das Marktfundament für Metalle, vor allem Kupfer verbessert, weshalb hier die Marke von 6.000 USD bislang hält. Die Marktteilnehmer schauen nach Chile und Indonesien, wo die beiden größten Kupferminen gegenwärtig nicht produzieren. Analysten halten die Konsequenzen hieraus aber für begrenzt. Carsten Menke von Julius Bär sagte laut Reuters, dass der Streik in er chilenischen Escondida-Mine nicht zu lange dauern würde. 

Die Vertreter der Gewerkschaft und des Betreibers BHP Billiton haben in dieser Woche ein Treffen ohne Ergebnis beendet. Das Unternehmen sagte nun, man wolle für mindestens 30 Tage keine Leiharbeiter beschäftigen um die Produktion wieder aufzunehmen. BHP will dies als Signal der Verhandlungsbereitschaft gegenüber der Gewerkschaft verstanden wissen. 

In Indonesien wird in der Grasberg-Mine weiterhin nicht produziert, da sich das Betreiberunternehmen Freeport-McMoRan und die Regierung nicht über Verträge einigen können. Freeport kündigte an, dass man sich Schritte vor ein Schiedsgericht vorbehalten werde und Schadensersatzansprüche prüfe. 

Die Tonne Kupfer verliert 0,8 Prozent auf 6.000 USD, Aluminium gibt 0,3 Prozent auf 1.870 USD ab, für Blei geht es um 1,4 Prozent auf 2.294 USD nach oben. Nickel verbessert sich um 0,1 Prozent auf 10.803 USD und Zink verliert 0,1 Prozent auf 2.868 USD.