(shareribs.com) London 16.08.12 - Die Industriemetallnotierungen zeigen sich heute uneinheitlich. Während Kupfer seitwärts tendiert, korrigiert Zinn deutlich. Die Investoren halten sich heute auch zurück, da Chinas Regierung angekündigt hat, mehr für die heimische Wirtschaft tun zu wollen.

Der chinesische Premierminister Wen Jiabao hat laut Nachrichtenagentur Xinhua mitgeteilt, dass die chinesische Wirtschaft weiterhin schwierigen Zeiten gegenüber stehe. Die weiterhin geringe Inflation aber gebe der Regierung die Möglichkeit, die Geldpolitik anzupassen und damit die Kreditvergabe zu steigern und Investitionen zu vereinfachen. Wen sagte aber auch, dass sich seit Juli einige positive Veränderungen in der Wirtschaft Chinas abzeichneten. So steige die Binnennachfrage, der Arbeitsmarkt sei stabil und in den östlichen Provinzen steige die Industrieproduktion.

Analysten erwarten, dass die People’s Bank of China die Mindestreservesätze in den kommenden zwei Wochen erneut senken wird. Dies wird von den Marktteilnehmern begrüßt, allerdings müssen sich die Maßnahmen der Regierung auch in einer Verbesserung der jeweiligen Wirtschaftsindikatoren widerspiegeln.

Eine leichte Verbesserung der Konjunktur zeichnet sich in den USA ab. Dort erholt sich der Häusermarkt zusehends, während der Arbeitsmarkt aber weiterhin schwächelt. Dennoch gehen derzeit weniger Ökonomen davon aus, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung im September neue Anleihekäufe ankündigen wird, nicht zuletzt, da dieser Schritt auch als politisch motiviert interpretiert werden könnte.

Weitere Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur in China dürften sich positiv auf die Kupferpreise auswirken, da das Land hier mit mehr als vierzig Prozent der größte Verbraucher ist. Bei Aluminium bleiben die Analysten derzeit skeptisch. Zwar verengt sich der Markt außerhalb Chinas weiter, aus technischer Sicht aber dürften sich weitere Korrekturen zeigen.

Die relative Resilienz der Kupferpreis im aktuell schwachen Marktumfeld unterstützt die Einschätzung, dass die Investoren einerseits auf eine steigende Nachfrage in China hoffen. Zudem werden auch geldpolitische Maßnahmen zu einer Kurserholung beitragen.

Kupfer bleibt heute flach bei 7.398 USD/Tonne, Aluminium gibt 0,2 Prozent auf 1.849 USD/Tonne ab, Blei steigt um 0,3 Prozent auf 1.840 USD/Tonne, Nickel gewinnt 0,2 Prozent auf 15.363 USD/Tonne hinzu. Zinn hingegen sackt um 1,7 Prozent auf 17.978 USD/Tonne nach unten.

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Das aktuelle Preisniveau bei Kupfer dürfte als interessante Einstiegsmöglichkeit gewertet werden. Die mittelfristigen Aussichten sind gut. Auch die sinkende Produktionskapazität bei Aluminium (außerhalb Chinas) dürfte den Preisen im aktuellen Umfeld einen Boden bieten. Langfristig werden wieder die Produktionsziele der Unternehmen interessant, die im aktuellen Niedrigpreisumfeld ihre Investitionen zurückfahren.

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Die hohe Abhängigkeit der Weltwirtschaft von Kupfer dürfte die Preise auch weiterhin auf einem hohen Niveau halten und könnte diese, trotz wiederkehrender Rücksetzer, längerfristig nachhaltig in höhere Regionen treiben.

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