(shareribs.com) London 11.05.12 - Die Industriemetalle bewegen sich zum Wochenschluss auf den Tageshochständen, haben aber gegenüber dem gestrigen Schluss weitere Verluste hinnehmen müssen. Ausschlaggebend für die Korrektur waren die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China, die weiteren Anlass zur Sorge hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung der Volksrepublik geben.

China, der wichtigste Kupferproduzent der Welt teilte heute mit, dass die Industrieproduktion im April um 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen sei. Dies ist der geringste Anstieg seit zwei Jahren. Gleichzeitig sind die Verbraucherpreise im April nur um 3,4 Prozent gestiegen, womit das Ziel der Regierung unterschritten wurde. Der Einzelhandel wuchs im April um 14,1 Prozent und damit so wenig wie seit Februar 2009 nicht mehr. Analysten gehen jetzt davon aus, dass die Regierung Maßnahmen ergreifen wird, die Binnennachfrage stärker anzukurbeln, da die Schwäche in der Industrie vor allem auf die geringere Nachfrage im westlichen Ausland zurückzuführen ist. Peking plant seit geraumer Zeit den Umbau der heimischen Wirtschaft, die jüngsten Zahlen zur Handelsbilanz lassen dort aber Zweifel aufkommen.

Hinzu kommt, dass die Kupferimporte Chinas im April auf den tiefsten Stand seit August 2011 gesunken sind. Eine Verlangsamung der Importe war erwartet worden, da diese in den Vormonaten ein Rekordniveau erreicht hatten. Dennoch war der Rückgang um 18,8 Prozent auf 375.258 Tonnen gegenüber März sehr deutlich.

Ein heftiger Preissturz wird derzeit verhindert von den Lagerbeständen in London, die weiter auf dem tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren liegen. Wie die Shanghai Metals Exchange mitteilte, sind die Bestände in der vergangenen Woche um zehn Prozent zurückgegangen, liegen aber weiterhin nahe eines Zehnjahres-Hochs.

Insgesamt bleibt den Analysten zufolge der kurzfristige Ausblick für Industriemetalle verhalten, großes Korrekturpotential aber gibt es derzeit nicht. Erst eine wesentliche Verschärfung der Euro-Krise dürfte die Notierungen weiter unter Druck setzen.

Kupfer schließt heute in London mit einem Minus von 1,2 Prozent auf 8.015 USD/Tonne, Blei gibt 0,8 Prozent auf 2.078 USD/Tonne ab, Aluminium steigt um 0,4 Prozent auf 2.066 USD/Tonne. Nickel gibt 0,2 Prozent auf 17.169 USD/Tonne ab.

An der COMEX in New York korrigiert Kupfer um 1,0 Prozent auf 3,6525 USD/Pfund.

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