(shareribs.com) London 15.12.11 - Die gestrige Korrektur an den Rohstoffmärkten beurteilen die Investoren heute als übertrieben und decken sich trotz der weiterhin schwachen makroökonomischen Bedingungen wieder mit Kontrakten ein.

In China teilte die HSBC heute mit, dass der Einkaufsmanagerindex auch im Dezember weiterhin im negativen Bereich liegen werde. Im November war der Index auf 47,7 Punkte abgerutscht, nun wurde ein Wert von 49,0 Punkten gemessen.

In den USA ist die Industrieproduktion im November um 0,2 Prozent gegenüber Oktober 2011 gesunken, was auf einen Rückgang von 3,4 Prozent bei der Produktions von Automobilen und Ersatzteilen zurückzuführen ist. Verglichen mit dem Vorjahresmonat fiel die Industrieproduktion um 3,7 Prozent höher aus. Deutlich positiver aufgenommen wurden die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, haben sich in der vergangenen Woche 366.000 Menschen erstmals arbeitslos gemeldet, so wenige, wie zuletzt 2008. Analysten hatten einen Anstieg auf 390.000 erwartet. Die Daten der Vorwoche wurden von 381.000 auf 385.000 nach oben korrigiert. Mit den jüngsten Zahlen wurde der 4-Wochenschnitt um 6.500 auf 387.750 gesenkt. Problematisch bleibt jedoch weiterhin die Zahl der Arbeitsplätze, die neu geschaffen werden. Durchschnittlich wurden in den vergangenen drei Monaten 143.000 Arbeitsplätze geschaffen. Um den Arbeitsmarkt aber wieder auf das Vorkrisenniveau zu bringen, ist ein Wachstum von monatlich 250.000 notwendig und das über mehrere Jahre hinweg.

Für die Industriemetalle ist dies dennoch ein Lichtblick, der seitens Europa jedoch zunichte gemacht werden dürfte. Die Stimmung ist mittlerweile derart schlecht, dass es ein Wunder braucht, das Ruder noch herumzurreißen. Ein Analyst von Barclays Capital sagte, dass die Stärke, die die Industriemetalle heute zeigen, nur von kurzer Dauer bleibe, sollte die europäische Politik nicht noch schnell mit Überraschungen um die Ecke kommen.

Gestern sorgte dann auch die offizielle Bestätigung des Streikendes in der indonesischen Kupfer- und Goldmine von Freeport-McMoRan. Die Mine wurde seit Mitte September bestreikt und nahezu die gesamte Produktion war lahmgelegt worden. Die Mine soll am Wochenende wiedereröffnet werden.

Wie Reuters berichtet, bleibt die Nachfrage nach Kupfer weiterhin hoch, die günstigen Notierungen laden vor allem die chinesischen Käufer ein. Seit Mitte Juli sind die Bestände an der London Metal Exchange konstant gesunken.

Aluminium steigt heute um 1,1 Prozent auf 1.994 USD/Tonne, Blei gewinnt 0,2 Prozent auf 2.002 USD/Tonne hinzu und Kupfer steigt um 0,7 Prozent auf 7.275 USD/Tonne. Nickel kletterte um 2,2 Prozent auf 17.859 USD/Tonne. Zinn bewegt sich um 0,5 Prozent auf 1.861 USD/Tonne nach oben.