(shareribs.com) London 15.05.12 - Die Industriemetalle bewegen sich heute seitwärts, nachdem zu Handelsbeginn wieder Kursverluste verzeichnet wurden. Auslöser für den relativ stabilen Trend heute sind die jüngsten Wirtschaftsdaten aus der Euro-Zone, die durchwachsen ausfielen, aber für die deutsche Wirtschaft ein deutliches Wachstum auswiesen.

In der Euro-Zone stagnierte das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal, wie heute mitgeteilt wurde. In Deutschland wurde ein Wachstum von 0,5 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2011 verzeichnet. Dieser starke Anstieg wird als einer der Hauptgründe für die Stagnation in der gesamten Währungsunion ausgemacht. Allerdings hat sich die Stimmung in der Euro-Zone eingetrübt, der ZEW-Index sank von 13,1 Punkten im April auf nun minus 2,4 Punkte. Die Stimmung in Deutschland wurde hat sich leicht verbessert, während die Aussichten eingetrübt sind.

Diese Einschätzung wird auch geteilt von Ökonomen, die davon ausgehen, dass die anhaltende Schwäche in der EU über kurz oder lang auf die deutsche Wirtschaft durchschlagen werde. Die besser als erwarteten Daten hatten zur Folge, dass sich der Euro gegenüber dem US-Dollar wieder leicht verbessern konnte.

Große Fragezeichen gibt es weiterhin bei der wirtschaftlichen Entwicklung in China. Die Regierung hat am Wochenende die Mindestreservesätze für die Banken gesenkt, so dass diese mehr Kredite vergeben können. Die Konsequenzen der Aktion bleiben abzuwarten, allerdings könnten weitere stimulierende Maßnahmen folgen. Die Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums dämpft die Stimmung nachhaltig, allerdings gibt es auch Stimmen, die auf die insgesamt hohe Nachfrage nach Industriemetallen, vorrangig Kupfer verweisen. Ein Analyst der AME Group sagte gegenüber Reuters, dass man die Entwicklung bei Kupfer positiv sehe, da vor allem die Energieindustrie in China wachsen werde, die zu den kupferintensivsten Industrien gehört. Deshalb sei davon auszugehen, dass die Schwächephasen von den Käufern zum Einstieg genutzt werden.

In der Tat wurde am Wochenende der Grundstein für ein 2.210 km langes Hochvoltnetz in der westchinesischen Xinjiang-Region gelegt. Die Stromtrasse soll Xingjiang mit Zhengzhou in der Provinz Henan verbinden. Die Kosten für den Bau werden auf 3,7 Mrd. USD geschätzt, die Trasse soll im Jahr 2014 fertiggestellt werden. In Xinjiang befinden sich rund 2 Bio. Tonnen Kohlereserven. Zudem wird in der kargen Region eine große Anzahl von Windparks betrieben, die bisher nur kaum an das landesweite Stromnetz angeschlossen waren. Insgesamt sollen Kreisen zufolge in China in diesem Jahr rund 300 Mrd. Yuan (47,3 Mrd. USD) in den Bau von Überlandstromleitungen investiert werden.

Kupfer korrigiert aktuell um 0,2 Prozent auf 7.805 USD/Tonne, Aluminium verliert 0,1 Prozent auf 2.039 USD/Tonne, Blei gibt 0,2 Prozent auf 2.034 USD/Tonne ab und Nickel steigt um 0,5 Prozent auf 17.050 USD/Tonne.

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