(shareribs.com) London 20.09.12 - Die Industriemetalle bewegen sich heute erneut nach unten, gedrückt von schwachen Zahlen aus China, Europa und einem festeren US-Dollar. Auch die jüngsten Außenhandelsdaten Japans wurden negativ aufgenommen. Erstmals seit Monaten sehen Analysten aber das Potential für einen Turnaround in der chinesischen Nachfrage.

Eine Reihe heute veröffentlichter Wirtschaftsdaten in China und Europa waren durchaus negativ interpretiert worden. In China ist der vorläufige Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe, erhoben durch die HSBS und Markit Economics, um 0,2 Punkte auf 47,8 Zähler gestiegen. Damit verbleibt der Index auf dem tiefsten Stand seit neun Monaten. Die leichte Verbesserung wurde weitestgehend ignoriert. In Europa ist der Markit-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen und Industrie von 47,2 Punkten auf 46,0 Punkte gesunken. Der Index für die Industrie hat sich jedoch leicht verbessert. In Deutschland stieg der entsprechende Index um 2,6 Punkte auf 47,3 Punkte. Die europäische Wirtschaft bewegt sich damit weiterhin im Bereich der Kontraktion. In Japan sind die Exporte im August um 5,8 Prozent gesunken, die Importe sanken um 5,4 Prozent und lagen jeweils leicht über den Erwartungen.

Marktteilnehmer befürchten, dass die Maßnahmen der EZB in Europa bisher nicht in der Wirtschaft angekommen sind. Nach den jüngsten Daten aus China werden negativ interpretiert. Allerdings rechnen die Investoren mit einer Trendumkehr in der chinesischen Wirtschaft, was sich vor allem auf die Kupfernachfrage positiv auswirken sollte. Eine Analystin von Macquarie sagte in einem Bericht, dass sich im September eine Verbesserung der Nachfrage abzeichnet, was sich in höheren Orders nach Zement, Stahl und Kupfer niederschlägt.

Zur Abwärtsbewegung bei den Industriemetallen beigetragen hat auch die neuerliche Schwäche des Euro, der zuletzt überkauft gewesen ist. Nachdem die Fed in den USA  das QE3 ankündigte, rutschte der US-Dollar gegenüber dem Euro auf 1,31 USD ein. Der Euro korrigiert heute auf 1,2947 USD.

Kupfer korrigiert heute um 1,6 Prozent auf 8.192 USD/Tonne, Aluminium verliert 1,0 Prozent auf 2.102 USD/Tonne, Blei korrigiert um 1,9 Prozent auf 2.227 USD/Tonne. Nickel korrigiert um 0,3 Prozent auf 17.705 USD/Tonne.

Der JPMCCI Aggregate Index korrigiert heute um 1,2 Prozent auf 508,6 Punkte, der JPMCCI Industrial Metals Index bleibt flach bei 491,4 Punkten.

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Im aktuellen Umfeld könnten Gewinnmitnahmen die Industriemetallnotierungen unter Druck setzen. Die jüngste Rally ist zu lange gelaufen, als dass Investoren bei einer Risikobewertung weiter an den Positionen festhalten dürften.

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Die hohe Abhängigkeit der Weltwirtschaft von Kupfer dürfte die Preise auch weiterhin auf einem hohen Niveau halten und könnte diese, trotz wiederkehrender Rücksetzer, längerfristig nachhaltig in höhere Regionen treiben.

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