(shareribs.com) London 07.02.12 - Die Industriemetallpreise gehören heute in London zu den Verlierern. Dabei ist es weniger das Aufkommen bärischer Nachrichten, als vielmehr das Fehlen kurstreibender Neuigkeiten. Die Händler nehmen dies zum Anlass, Gewinne mitzunehmen, wobei das fundamentale Bild weiterhin als durchaus positiv zu bewerten ist. Die Lagerbestände von Kupfer sinken weiterhin und liegen bei derzeit 320.000 Tonnen.

Der Grund für die Zurückhaltung ist in der Fortsetzung der Schuldenkrise Europas und hier vorrangig Griechenlands zu suchen. Die Politik kämpft um eine Ausweitung der Sparmaßnahmen in Griechenland, während sich die Bevölkerung in Großdemonstrationen dagegen wehrt. Die Regierung muss bis zum 15. Februar weitere Sparmaßnahmen beschließen, um weitere Zahlungen von der EU zu erhalten. Sollte dies nicht gelingen, stünde Athen vor dem Gang zum Insolvenzverwalter.

Aber auch auch China wird mit einer Verschlechterung der Aussichten für Kupfer gerechnet. Analysten gehen davon aus, dass die Kupfernachfrage in China in diesem Jahr weniger stark wachsen wird, als es im Jahr 2011 der Fall war. Dabei dürfte es das geringere Wachstum im Immobiliensektor sein, welches maßgeblich einen Rückgang des Wachstums verursachen sollte. Walter de Wet von der südafrikanischen Standard Bank sagte in einem Interview mit Mineweb.com, dass die Nachfrage seitens des chinesischen Immobiliensektors in diesem Jahr bei 150.000 Tonnen liegen dürfte, während es 2011 250.000 Tonnen gewesen seien. Gleichzeitig geht de Wet aber davon aus, dass die Nachfrage aus der Herstellung von Elektronikgeräten weiter steigt. Insgesamt sollte so in China ein Nachfrageanstieg bei raffiniertem Kupfer von 15 Prozent zu erwarten sein.

Kupfer korrigiert heute in London um 1,3 Prozent auf 8.405 USD/Tonne und liegt damit oberhalb seiner bisherigen Tagestiefststände. Blei verliert 1,0 Prozent auf 2,182 USD/Tonne, Nickel gibt 0,7 Prozent auf 21.481 USD/Tonne ab. Leicht im plus liegt Aluminium bei aktuell 2.238 USD/Tonne.