(shareribs.com) London 17.10.12 - Die Industriemetallnotierungen verringern am Mittag ihre Verluste deutlich, wobei sich die jüngsten Daten zum US-Häusermarkt positiv auswirkten. Die Stimmung bleibt vor der morgigen Veröffentlichung von Chinas BIP-Daten gedrückt.

Viele Marktteilnehmer gehen davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in China im dritten Quartal erneut deutlich langsamer verlaufen ist, als man bisher angenommen hatte. Es wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 7,4 Prozent gegenüber der Vorjahresquartal erwartet, womit sich das Wachstum das siebte Quartal in Folge verringert hätte. Die geringeren Aktivitäten in der chinesischen Wirtschaft haben in den vergangenen Monaten zu einer unterdrückten Kupfernachfrage in der Volksrepublik geführt, während die Importe von Kupfer anhaltend hoch waren und deutlich über dem Vorjahresniveau lagen.

Eine schärfere Korrektur an den Rohstoffmärkten verhindert derzeit auch der schwächere US-Dollar. Die Tatsache, dass Moody’s das Ratings für Spanien nicht verschlechtert hat, wurde sehr gut aufgenommen und stützt den Euro, obgleich das Aussicht auf „negativ“ gesenkt wurde. Der Euro kostet derzeit 1,3127 USD, der höchste Stand seit vier Wochen. Auch die jüngsten Zahlen zum US-Häusermarkt haben positiv überrascht. Der Bau neuer Häuser wuchs im September um 15 Prozent auf annualisierte 872.000 Häuser. Auch die Erteilung von Baugenehmigungen ist deutlich gestiegen. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Trendwende im US-Häusermarkt manifestiert hat. Dennoch liegt das Wachstum weit unter dem Vorkrisenniveau, als der Hausbau einen Zuwachs von zwei Millionen pro Jahr erreichte.

Unter den Rohstoffinvestoren herrscht nach wie vor große Unsicherheit. Was vorrangig auf China zurückzuführen ist. Die Marktteilnehmer befinden sich in einer Abwartehaltung, auch in Japan im nächsten Monat neue Stimulusmaßnahmen für die Konjunktur erwartet werden, wie die japanische Kyodo News berichtete. Dennoch wird erst ein Rebound in der chinesischen Konjunktur die Anleger davon überzeugen können, dass die Rohstoffpreise gerechtfertigt sind. Die geringeren Lagerbestände in den Warenhäusern der London Metal Exchange werden weiterhin kaum beachtet, nicht zuletzt da für das kommende Jahr eine Entspannung im Kupfermarkt erwartet wird. In den vergangenen 21 Monaten lag der Kupfermarkt konstant in einem Defizit.

Kupfer korrigiert aktuell um 0,2 Prozent auf 8.127 USD/Tonne, Aluminium steigt um 0,4 Prozent auf 1.980 USD/Tonne, Nickel erholt sich um 0,4 Prozent auf 16.995 USD/Tonne und Blei gibt 0,3 Prozent auf 2.124 USD/Tonne ab.