(shareribs.com) London 05.06.13 - Die Industriemetallnotierungen bewegen sich auch am Mittwoch nach oben, der dritte Tageszuwachs in Folge. Zwar gibt es an einigen Stellen weiterhin Sorgen um die Nachfrageentwicklung, die Angebotssorgen verhindern aber Kursrücksetzer.

Die Industriemetallnotierungen können am Mittwoch weiter zulegen, getrieben von den Angebotssorgen, die sich aus der Schließung der Grasberg-Mine in Indonesien ergeben, der zweitgrößten Kupfermine der Welt. Die Mine könnte für bis zu drei Monate geschlossen bleiben. Bisher ergeben sich hieraus noch keine Engpässe, da Freeport Indonesia mit den Lagerbeständen den Lieferverpflichtungen nachkommen kann. Das Unternehmen sagte aber nicht, wie lange die Bestände reichen würden. Laut der Nachrichtenagentur Reuters belaufen sich die Bestände bei großen Unternehmen an den Minen auf drei Tage Produktion und in den Häfen auf drei bis vier Wochen der Produktion.

Vorausgesetzt die Mine schließt für drei Monate, könnte sich der globale Kupfermarkt um 140.000 bis 150.000 Tonnen verengen, hinzu kommen 120.000 Tonnen bedingt durch die Schließung der Bingham Canyon-Mine von Rio Tinto in Utah, wo ein Erdrutsch 165 Mio. Tonnen Erdreich und Abraum in die Mine befördert hat.

Der Markt geht derzeit dennoch von einem Gesamtüberschuss in diesem Jahr aus, was auch auf die anhaltend schwache Nachfrage in China zurückgeführt wird. Die Analysten von Metal Bulletin Research gehen davon aus, dass der Markt in diesem Jahr einen Überschuss von 61.000 Tonnen ausweisen wird, was lediglich 0,3 Prozent des erwarteten Verbrauchs entspricht. Weiterhin teilten die Analysten mit, dass die Entwicklung bei der Nachfrage in China positiv zu werten ist. Auf Sicht der ersten vier Monate ist diese um 6,6 Prozent gesunken. In den ersten drei Monaten war noch ein Rückgang von 9,6 Prozent zu verzeichnen und in den ersten beiden Monaten von neun bis zehn Prozent. Die geringe Nachfrage ist auch den extrem hohen Kupferimporten zu Beginn des vergangenen Jahres geschuldet, weshalb sich das Bild im Laufe des Jahres weiter verbessern sollte. Dem Bericht zufolge ist die anscheinende Nachfrage im Mai auf 760.000 Tonnen gestiegen, 731.000 Tonnen waren es dagegen im Mai 2012. Auf Sicht des Gesamtjahres rechnet man mit einem Anstieg der anscheinenden Nachfrage in China von 5,6 Prozent, womit der schwache Anstieg zu Jahresbeginn ausgeglichen wäre.

Am Sonntag wird China wichtige Daten zur konjunkturellen Entwicklung im Mai veröffentlichen. Fällig sind Inflation, Außenhandel, Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze. In den USA werden am Freitag die Arbeitsmarktdaten für Mai bekanntgegeben, von denen erwartet wird, dass diese die Richtung für die weitere lockere Geldpolitik des Fed festlegen. Die Credit Suisse teilte derweil mit, dass die Sorgen von einer Rücknahme der monatlichen Anleihekäufe übertrieben seien. Diese hatte in den vergangenen Tagen zu einer hohen Volatilität an den Aktienmärkten geführt.

Die Tonne Kupfer klettert heute um 0,5 Prozent auf 7.473 USD. Die Marke von 7.500 USD/Tonne stellt einen wesentlichen Widerstand dar, weshalb ein Durchbrechen als positiv gewertet werden sollte. Die Lagerbestände an der London Metall Exchange sanken zuletzt um 1.775 auf 612.300 Tonnen, die Zahl der gekündigten Lagerverträge stieg um 954 auf 226.050 Tonnen.

Aluminium steigt um 0,9 Prozent auf 1.9970 USD, Blei legt um 0,1 Prozent auf 2.239 USD zu, Nickel verbessert sich um 0,9 Prozent auf 15.395 USD und Zink bleibt flach bei 1.960 USD.

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Nach der Bodenbildung bei den Industriemetallen, angeführt von Kupfer haben sich zuletzt erkleckliche Kursgewinne gezeigt. Das geringere Preisniveau hat zu einer steigenden Nachfrage geführt. Daneben deutet sich eine Wende in der europäischen Wirtschaft, während Chinas Konjunktur im zweiten Quartal 2013 wieder aufzudrehen scheint. Das BIP-Chinas dürfte im zweiten Quartal um acht Prozent wachsen, auch getrieben von umfangreichen Infrastrukturprojekten.

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