(shareribs.com) London 10.10.12 - Die Industriemetalle liegen heute unter Abgabedruck, allerdings kann sich der Preis für Kupfer behaupten. Aluminium verliert nach dem der US-Aluminiumriese die Bedarfsprognosen für das kommende Jahr leicht nach unten korrigiert hat.

Entgegen der allgemeinen Korrektur an den Metallmärkten kann sich Kupfer heute Nachmittag leicht nach oben arbeiten. Dabei werden die Notierungen getrieben von einem schwächeren US-Dollar. Dabei mehren sich die Anzeichen, dass Kupfer in den kommenden Monaten eine Erholung bevorsteht. In China ist die Nachfrage nach dem roten Metall in diesem Jahr deutlich unter den Erwartungen geblieben. Wie Bloomberg.com berichtet, geht Simon Hunt vom Marktforscher Simon Hunt Strategic Services davon aus, dass die Nachfrage in China in diesem Jahr mit 5,6 Mio. Tonnen um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken wird. Dem folgt im kommenden Jahr allerdings ein Anstieg um 5,6 Prozent. Hunt geht allerdings davon aus, dass die Lagerbestände in China insgesamt bei 3,5 Mio. Tonnen liegen dürften. Dabei beruft sich dieser auf eigene Nachforschungen. Offiziell lagen die lieferbaren Bestände von Kupfer Ende September bei 162.547 Tonnen, 65.000 Tonnen weniger, als noch im März, allerdings 66 Prozent mehr, als ein Jahr zuvor. Eugen Weinberg von der Commerzbank erwartet, dass zu Beginn des nächsten Jahres mit einem Anstieg der Kupfernachfrage in China zu rechnen sei, da die neue Regierung dann weitere Maßnahmen und Projekte genehmigen dürfte. Weinberg rechnet dabei mit einer überraschend starken Nachfrage.

Am Samstag wird China seine jüngsten Außenhandelsdaten bekanntgeben, welche einen Eindruck über die Rohstoffnachfrage im Land vermitteln dürfte. Erwartet wird, dass die Kupferimporte schwach geblieben sind.

Die Aluminiumpreise sind an der London Metal Exchange auf ein Monatstief gesunken. Der US-Aluminiumproduzent Alcoa geht davon aus, dass die globale Aluminiumnachfrage im nächsten Jahr um sechs Prozent wachsen wird, bisher wurde ein Anstieg der Nachfrage um 7 Prozent erwartet. Alcoa CEO Klaus Kleinfeld sagte, dass dies vor allem der schwächeren Nachfrage in China geschuldet sei. Analysten hingegen glauben, dass die aktuelle Preisschwäche dem enormen Überangebot geschuldet sein dürfte, welches vor allem in China besteht. Dort wurde die Produktion in den ersten acht Monaten des Jahres um zehn Prozent gesteigert. In anderen Produzentenländern ist die Produktion von Aluminium nicht so stark gesunken, wie erwartet wurde, auch wenn die geringen Preise für das Leichtmetall zeitweise zu unrentabler Produktion geführt haben.

Aluminium korrigiert heute in London um 1,4 Prozent auf 2.039 USD/Tonne, Blei verliert 1,5 Prozent auf 2.233 USD/Tonne, Kupfer verbessert sich um 0,2 Prozent auf 8.175 USD/Tonne, Nickel gibt 0,6 Prozent auf 17.902 USD/Tonne ab und Zinn steigt um 0,3 Prozent auf 21.880 USD/Tonne.