(shareribs.com) New York 03.11.11 - Die Märkte kommen derzeit nicht zur Ruhe. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass klare Fakten und Beschlüsse revidiert oder obsolet werden. Auch heute dreht sich vieles wieder um die Entwicklung in der europäischen Union und den Vorstoß des griechischen Premiers Papandreou, über den weiteren Kurs des Landes das griechische Volk abstimmen zu lassen. Dass der Markt diese Möglichkeit derzeit kaum noch für realistisch hält, zeigt sich an den steigenden Kursen. Zwar hält Papandreou an seinem Plan fest, offenbar aber Papandreou selbst in Kürze nicht mehr an der Regierung, womit die Planungen für ein Referendum hinfällig wären. Wie nun berichtet wird, hat Papandreou der Gründung einer Notregierung zugestimmt. Sollte es zur Bildung einer solchen kommen, dann entfiele laut der Nachrichtenagentur Reuters auch das Referendum. Eine solche Notregierung könnte dann aus Ökonomen bestehen, die die Umsetzung der Beschlüsse vom 27. Oktober sicherstellt.

Darüber hinaus hat die Europäische Zentralbank heute den Leitzins in der Eurozone von 1,5 Prozent auf 1,25 Prozent gesenkt. Dieser Schritt war von shareribs.com erwartet worden, da der Druck seitens vieler Ökonomen stetig gewachsen war. Der neue EZB-Präsident Mario Draghi hat damit seine erste EZB-Sitzung mit einem starken Signal an die Märkte beendet.

In den USA hat das Arbeitsministerium die jüngsten Zahlen für die vergangene Woche bekannt gegeben. Hier ist die Zahl der Arbeitslosengelderstanträge in der Woche bis zum 29.10. auf 397.000 gesunken, der Vier-Wochenschnitt ist somit auf 404.500 gesunken. Bei den längere Zeit Arbeitslosen war in der Woche bis zum 22.10. ein Rückgang um 15.000 auf 3,683 Mio. zu beobachten, ein Rückgang von 15.000 gegenüber der Vorwoche. Der US-Arbeitsmarkt schwächelt damit auch weiterhin. Am Mittwoch hatte Fed-Chef Bernanke mitgeteilt, dass die Fed unzufrieden mit der Entwicklung am Arbeitsmarkt sei. Allerdings fehlen der Fed die Möglichkeiten, hier zu einem veritablen Wachstum beizutragen.

Fundamental hat sich derzeit wenig geändert. Bei Kupfer sind die Lagerbestände in London gestern mit 422.125 Tonnen auf den tiefsten Stand seit Februar 2011 gefallen. Analysten beurteilen das Gesamtumfeld für Industriemetalle als durchaus positiv. Den neben dem weiterhin relativ hohen Niveau bei der Nachfrage ist auch die Verfügbarkeit ein Problem, welches in den nächsten Monaten größer werden könnte. So beobachten Händler bereits seit längerem einen Lagerrückgang bei Aluminium Nickel, Zinn und Zink

Bei Öl hingegen kann man sich in den USA nicht über mangelnde Lagerbestände beschweren. Wie die US-Energieinformationsbehörde gestern mitteilte, sind die Bestände hier um 1,9 Mio. Barrel gestiegen. Der Preisentwicklung tat dies aber keinen Abbruch.

Kupfer rutschte heute zeitweise um 0,9 Prozent auf 7.845 USD/Tonne nach unten, in New York  verliert das rote Metall gegenwärtig 1,2 Prozent auf 3,5375 USD je Pfund. Aluminium steigt um 1,2 Prozent auf 2.128 USD/Tonne, Blei gewinnt 0,8 Prozent auf 1.993 USD/Tonne hinzu. Nickel steigt um 0,3 Prozent auf 18.700 USD/Tonne.

Brent-Rohöl klettert um 0,5 Prozent auf 109,87 USD/Barrel, WTI-Rohöl gewinnt 1,0 Prozent auf 93,40 USD/Barrel hinzu.