(shareribs.com) London 19.07.2018 - Die Metallmärkte liegen am Donnerstag erneut unter kräftigem Abgabedruck. Der feste US-Dollar und die zunehmenden Konjunktursorgen verursachen eine neuerliche Korrektur.

Nachdem die Industriemetalle in den vergangenen Wochen bereits konsolidierten, hat sich diese Entwicklung nun beschleunigt. Die Marktteilnehmer bewerten die Aussichten für die Konjunktur zunehmend kritisch und schauen dementsprechend kritisch auf die Rohstoffnachfrage.

US-Handelsstreit sorgt für Rückzug der Investoren

Während die gegenwärtige Konjunktur für noch als stark gilt, sehen die Marktteilnehmer eine deutliche Zunahme der Risiken. Allen voran der US-Handelsstreit mit China wird als großes Problem gesehen, vor allem da sich bislang nicht ansatzweise abzeichnet, wo ein Ende der Eskalationen zu erwarten ist.

Für Washington besteht die Möglichkeit, nahezu sämtliche chinesische Importe mit Sonderzöllen zu belegen. China hätte in einem Szenario nicht die Möglichkeit, in gleichem Umfang zurückzuschlagen, bedingt durch den hohen Handelsüberschuss mit den USA.

Auch in Europa bereitet man sich auf weitere Maßnahmen der USA vor. Für den Fall von Zöllen auf EU-Autoimporte bereite man gegenwärtig Vergeltungsmaßnahmen vor, wie die EU mitteilen ließ.

Für die Investoren bleibt es schwierig, die Auswirkungen des Streits zu beziffern. In der Folge ziehen sich vor allem Rohstofffonds zurück und haben damit unter anderem den Kupferpreis unter die Grenzkosten der Produktion fallen. Laut Reuters liegen diese gegenwärtig bei 6.200 bis 6.400 USD je Tonne.

Da der Markt für das rote Metall aber auf ein Defizit zusteuert, ist davon auszugehen, dass das gegenwärtige Szenario nicht nachhaltig sein dürfte. Ein Analyst der Citigroup sagte laut Reuters, dass der jüngste Ausverkauf eine langfristige Kaufgelegenheit darstelle. Sollte sich aber tatsächlich ein Handelskrieg einstellen, dürfte Kupfer deutlich unter Druck geraten, bevor es wieder nach oben geht.

Zusätzlich unter Druck gesetzt werden die Notierungen in London von der neuerlichen Aufwertung des Dollars. Der Dollarindex steigt um 0,3 Prozent auf 95,358 USD.

LME-Kupferbestände sinken

Die Kupferbestände an der London Metal Exchange sind am Mittwoch um 2.375 auf 257.350 Tonnen zurückgegangen. Bei Aluminium ging es um 23.800 Tonnen auf 1,198 Mio. Tonnen nach oben. Die Bestände von Blei kletterten um 1.075 auf 128.675 Tonnen, bei Nickel war ein Rückgang um 882 auf 262.416 Tonnen zu verzeichnen und die Zinkbestände fielen um 2.425 auf 237.200 Tonnen.

Die Tonne Kupfer verliert 2,1 Prozent auf 6.044 USD, für Aluminium geht es um 0,5 Prozent auf 2.014 USD nach oben. Blei verliert 1,1 Prozent auf 2.014 USD, Nickel geht es um 1,5 Prozent auf 13.423 USD nach unten und Zink verliert 2,0 Prozent auf 2.572 USD.