(shareribs.com) London 10.11.11 - Die Kupferpreise und auch die Preise für Blei Aluminium und Zink gehen heute an der London Metal Exchange deutlich in die Knie- Grund dafür ist nicht etwa die Sorge, dass Italien seine Staatsschulden nicht mehr bedienen kann. Vielmehr sind es die jüngsten chinesischen Handelsdaten, die die Stimmung vermiesen.

So lag der chinesische Handelsüberschuss im Oktober bei 17,03 Mrd. USD, was einer Steigerung gegenüber dem Vormonat entspricht. Allerdings hatten Ökonomen einen Anstieg auf rund 25 Mrd. USD erwartet. Analyst Kevin Lai von der Daiwa Capital Markets sagte, dass sich die wirtschaftliche Abkühlung auf weitere Regionen ausbreite, nachdem im September lediglich eine Schwäche in Europa verzeichnet wurde. Als überraschend beurteilten die Analysten den Rückgang der Exporte nach Südkorea und Kanada. Die Exporte nach Südkorea sind um lediglich 9,7 Prozent gestiegen, im September waren es noch 34,2 Prozent. Nach Kanada wurden 4,4 Prozent höhere Exporte verzeichnet, nach 11,9 Prozent im Vormonat. Deutlich geringer fiel die Abkühlung des Wachstum in der Eurozone aus. Die Exporte dorthin wuchsen um 7,5 Prozent, nach 9,8 Prozent im Vormonat. Heftig war hier der Rückgang der Exporte nach Italien, diese sackten um 17,6 Prozent ab, im September lag der Rückgang bei 5,1 Prozent.

Die Exporte wuchsen im Oktober um 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 157,49 Mrd. USD, wohingegen ein Anstieg von 16,5 Prozent erwartet und im September ein Anstieg von 17,1 Prozent verzeichnet wurde. Ökonomen merkten jedoch an, dass hier auch der Rückgang bei den Rohstoffpreisen zu geringeren Handelsumsätzen geführt haben könnte, womit das Bild etwas verschlechtert werde.

Die Importdaten hingegen wurden positiv aufgenommen, diese wuchsen um 28,7 Prozent auf 140,56 Mrd. USD.

Die Daten drücken heute die Notierungen für die Industriemetalle deutlich nach unten. Dazu bei trägt auch der festere US-Dollar, der heute zeitweise auf 1,3486 gegenüber dem Euro aufwertete. Aktuell kostet der Euro wieder 1,3622 USD, wobei sich die jüngste Anleiheplatzierung seitens Italiens positiv auswirkte. Hier sind die Renditen heute wieder etwas gesunken und lagen unter der wichtigen Grenze von 7,0 Prozent.

Fundamental werden vor allem die Kupfernotierungen unterstützt von der weiterhin hohen Nachfrage in Asien. Analysten sehen hier Seitwärtsbewegungen bei den Preisen als positives Signal, welches in einigen Wochen die Richtung für den Rest des Jahres vorgeben könnte.

In der indonesischen Grasberg-Mine, dem größten Kupfervorkommen der Welt, könnte der Streik, der nun schon seit Mitte September andauert und den Betreiber Freeport-McMoran gezwungen hat, die Produktion auszusetzen, noch einen weiteren Monat fortgesetzt werden, wie Gewerkschaftsvertreter heute mitteilten. Freeport-McMoran hat bereits angekündigt, die Produktionsziele im vierten Quartal nicht zu erreichen. Würde der Streik noch länger andauern, wäre das vierte Quartal für den Betreiber komplett verloren. Die indonesische Regierung sagte, dass die Mine derzeit mit lediglich fünf Prozent der Kapazität produziere. In Peru haben lokale Behörden angeordnet, dass der Streik in der Cerro Verde-Mine, die ebenfalls von Freeport-McMoran betrieben wird, in fünf Tagen zu beenden sei, ansonsten werde die Regierung eingeschaltet.

Kupfer sackt heute um 2,4 Prozent auf 7.494 USD/Tonne nach unten, Aluminium verliert noch 0,1 Prozent auf 2.107 USD/Tonne, Nickel korrigiert um 0,5 Prozent auf 18.099 USD/Tonne und Zink sackt um 3,4 Prozent auf 1.878 USD/Tonne nach unten.

In Shanghai sackte Kupfer heute um 5,4 Prozent auf 54.830 Yuan (8.610 USD) nach unten, Aluminium verbilligte sich um 2,0 Prozent auf 15.955 Yuan (2.505 USD) je Tonne.