(shareribs.com) London 25.10.12 - Die Analysten von Longview Economics gehen davon aus, dass der Rohstoff-Superzyklus, der die Rohstoffpreise seit 2001 in nicht gekannte Regionen getrieben hat, noch lange Zeit weiter gehen dürfte, getrieben von der Nachfrage in den Schwellenländern.

Wie Bloomberg.com berichtet, erwartet der CEO von Longview Economics und auch ein ehemaliger Ökonom von Goldman Sachs davon aus, dass der Rohstoff-Superzyklus in den kommenden Jahren weiterhin maßgeblich von der Nachfrage in den globalen Schwellenländern geprägt sein wird.

Longview Economics CEO Chris Watling sagte auf der World Commodities Week in London, dass der aktuelle Zyklus seit 2001 laufe, seit Ende des 18. Jahrhunderts hätten solche Zyklen aber fast immer 21 Jahre angehalten. Der ehemalige Goldman Sachs Ökonom Dambisa Moyo sagte, dass im Wesentlichen die Entwicklung in den Emerging Markets die Nachfrage treiben werde. Die steigenden verfügbaren Einkommen in vielen Teilen der Welt brächten auch eine höhere Nachfrage mit sich. Zudem nehme die Urbanisierung in vielen Ländern weiter zu, was allein bereits die Rohstoffnachfrage treibt. In stärker urbanisierten Gesellschaften steigt aber auch die Nachfrage nach Rohstoffen allgemein. Watling geht davon aus, dass in den Ländern, in denen bereits eine starke Industrialisierung erfolgt ist, der Bedarf an Produkten aus Kupfer und Stahl weniger stark wachsen wird, während die Nachfrage nach Energie und Nahrungsmitteln wächst. Allerdings ist auch Watling für die kommenden sechs bis neun Monate wenig euphorisch, was die globale Entwicklung betrifft.

Weniger optimistisch war Marc Faber. Der in Thailand lebende Investmentguru sagte auf der Konferenz, dass er davon ausgehe, dass viele Rohstoffe ihr Peak erreicht hätten. Er setze aber weiterhin auf physisches Gold und Silber während er für andere Rohstoffe nicht so optimistisch sei.

Kupfer korrigierte gestern auf 7.861 USD/Tonne, Öl verlor 0,3 Prozent auf 107,80 USD/Barrel und die Unze Gold stieg zuletzt leicht auf 1.707 USD.