(shareribs.com) London/Shanghai 08.07.14 - Analysten von Morgan Stanley gehen davon aus, dass die zunehmende Lockerung in China im dritten Quartal zu deutlichen Gewinnen bei den Industriemetallen führen könnte. Das Defizit bei Kupfer Blei und Zink stützt diese Entwicklung.

Helen Qiao, Chef-Ökonomin von Morgan Stanley für China, sieht in der Volksrepublik eine Zunahme der Lockerungsmaßnahmen im dritten Quartal, um den schwächelnden Immobilienmarkt zu stützen. Die Maßnahmen dürften auch dazu beitragen, dass das Wachstumsmoment weiter zunimmt. Daneben wird aber auch erwartet, dass der Außenhandel stärker wächst als im ersten Halbjahr.

Damit einhergehen dürfte auch eine steigende Nachfrage nach Industriemetallen. Gerade Kupfer Blei und Zink wiesen aber schon ein Marktdefizit auf, wie Morgan Stanley mitteilte. Somit ist davon auszugehen, dass die Preise im zweiten Halbjahr weiter anziehen. Durchschnittlich dürfte Kupfer im zweiten Halbjahr bei 7.055 USD notieren, 7.397 USD werden dann im kommenden Jahr erwartet.

Morgan Stanley geht weiterhin davon aus, dass die Untersuchungen im chinesischen Hafen Qingdao nicht zu einer Unterbrechung des Kupfermarktes führen würden. Auch hätten die Finanzierungsdeals nur wenig nachhaltigen Einfluss auf das fundamentale Angebot und die Nachfrage. Die Lagerbestände, so die Analysten weiter, seien als Folge der Untersuchungen in Shanghai massiv gesunken und liegen derzeit bei nur noch rund 600.000 Tonnen. Die Angebotsseite wird aber belastet von einer anhaltenden Knappheit von Kupferschrott und dem geringen Wachstum der Kupferproduktion in den globalen Minen. In diesem Jahr sind durch technische Schwierigkeiten und andere Störungen bereits 600.000 Tonnen Produktion verloren gegangen.

Angehoben wurden derweil auch die Prognosen für Nickel. Der Preis ist in diesem Jahr bereits um 40 Prozent gestiegen, da Indonesien seine Exporte mit hohen Strafzöllen belegt hat. Das Land ist der wichtigste Nickellieferant Chinas. Für das Gesamtjahr erwarten Morgan Stanley einen durchschnittlichen Preis von 17.640 USD, 13 Prozent mehr als bisher. Die Prognosen für 2015 wurden um sechs Prozent auf 19.346 USD angehoben. Für das laufende Jahr wird bei Nickel noch ein Überschuss von 44.200 Tonnen erwartet, der sich im folgenden Jahr in ein Defizit von 97.100 Tonnen wandeln dürfte.

Die Prognosen für Aluminium für das laufende Jahr wurden um sieben Prozent auf 1.830 USD angehoben und um sechs Prozent auf 1.913 USD für das kommende Jahr. Bei Zink wird 2014 ein Preis von 2.123 Tonnen erwartet, 2.348 USD dürften es im Jahr darauf sein.