(shareribs.com) London 23.10.13 - Die Industriemetallnotierungen in London bewegen sich heute deutlich nach unten. Die jüngsten Daten aus dem chinesischen Bankensektor sorgen für eine gehörige Portion Verunsicherung und holen unter anderem Kupfer vom jüngst erreichten Monatshoch.

In China verschärft sich derzeit wieder die Lage im chinesischen Finanzsystem. Die People’s Bank of China hat den Verkauf von rückwärtigen Rückkaufkontrakten vor einer Woche eingestellt, was zu einem Abzug von 7,3 Mrd. USD bzw. 44,5 Mrd. Yuan vom Markt führte. Die knappere Liquidität sorgt dafür, dass die 7-Tageszinsen um 0,47 Prozentpunkte auf 4,05 Prozent gestiegen sind. Weiterhin wurde mitgeteilt, dass die größten chinesischen Banken eine Verdreifachung bei Abschreibungen fauler Kredite im ersten Halbjahr zu verkraften hatten.

Mit dieser Entwicklung und der Beschleunigung der Inflation könnte die chinesische Zentralbank bald wieder mit einer Straffung der Geldpolitik beginnen. Weiterhin berichtetet das China Securities Journal unter Berufung auf Analysten, dass die Regierung im vierten Quartal neue Beschränkungen im Immobiliensektor einführen könnte.

Dies hätte dann auch Auswirkungen auf die Rohstoffnachfrage in der Volksrepublik. Zu einem Gutteil hängt das chinesische Wirtschaftswachstum noch von Investitionen und weniger vom Konsum ab. Eine Schwächung der Investitionsseite hat damit auch Konsequenzen für die Konjunktur allgemein.

Analysten gehen davon aus, dass die Industriemetalle sich vor diesem Hintergrund in den kommenden Monaten volatil zeigen werden. Die mögliche Verzögerung der Drosselung der Anleihekäufe seitens des Federal Reserve Board in den USA gibt den Preisen derweil einen stabilen Boden. Gestern trieben diese Aussichten die Notierungen auf den höchsten Stand  seit einem Monat.

Auch der Preis für Nickel befindet sich heute wieder auf dem Weg nach unten. Gestern noch sorgten die Aussichten auf eine starke Angebotsverengung für ein Zwei-Monatshoch. Indonesien plant die Einschränkung der Exporte. Die Commerzbank teilte daraufhin mit, dass das Kursplus bei Nickel übertrieben sei, da Konkurrenten wie die Philippinen hier schnell einspringen könnten. Dennoch erwartet man bei Nickel einen Preisanstieg auf durchschnittlich 15.400 USD/Tonne im kommenden Jahr.

Die Tonne Kupfer verliert heute 1,8 Prozent auf 7.201 USD, Aluminium gibt 1,5 Prozent auf 1.875 USD ab, Blei rutscht um 1,2 Prozent auf 2.183 USD nach unten. Die Tonne Nickel korrigiert um 1,6 Prozent auf 14.594 USD und Zinn sackt um 2,0 Prozent auf 22.770 USD ab.