(shareribs.com) London 19.08.13 - Die Industriemetalle verzeichnen an der London Metal Exchange zum Wochenauftakt leichte Gewinnmitnahmen. Die Spannung vor der Veröffentlichung der Protokolle des FOMC in den USA steigt. Die spekulativen Finanzinvestoren sind wieder long auf Kupfer

Die Stimmung gegenüber den Industriemetallen hat sich dank der überraschend guten Konjunkturdaten aus China in den vergangenen Tagen verbessert. Dies führte dazu, dass Hedge Fonds ihre Shortpositionen auf Kupfer in den USA deutlich reduziert haben und Longpositionen aufbauten. Die Zahl der Netto-Longpositionen stieg auf 7.041 Kontrakte, es war das erste Mal seit Mitte Februar, dass der Markt wieder netto-long war. Analysten gehen davon aus, dass eine Fortsetzung des Aufschwungs in China zu einem weiteren Abbau von Shortpositionen führen könnte, was sich positiv auf die Preise auswirken könnte.

Tim Radford von der australischen Rivkin sagte hingegen, dass der schwache US-Dollar wesentlich für die Erholung der Kupferpreise verantwortlich sei. Ein festerer US-Dollar, wie er bei einer Drosselung der Anleihekäufe in den USA erwartet wird, könnte so zu einem Rücksetzer bei den Industriemetallen führen. In dieser Woche werden die Zentralbanker der USA zum traditionellen Treffen in Jackson Hole zusammenkommen. Weiterhin ist am Donnerstag die Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses fällig. Hiervon erwarten die Marktteilnehmer neue Erkenntnisse über die Drosselungspläne des Fed.

Die gute Stimmung gegenüber Industriemetallen – und insbesondere Kupfer – rührt auch aus dem Rückgang der Lagerbestände her. Die Kupferbestände an der London Metal Exchange sind jüngst um 6.625 auf 577.450 Tonnen gesunken, die Zahl der gekündigten Lagerverträge ging um 6.675 auf 303.975 Tonnen zurück. Die Bestände in London sind damit den 25. Tag in Folge gesunken. In Shanghai hingegen stiegen die Bestände in der vergangenen Woche um knapp 11.000 Tonnen.

Bei Aluminium war ein Lageraufbau um 4.375 Tonnen auf 5.443 Tonnen zu beobachten. Der russische Aluminiumproduzent Rusal hat heute seine Ergebnisse für das erste Halbjahr 2013 vorgelegt. Das Unternehmen machte 439 Mio. USD Verlust und kündigte an, die Produktion in diesem Jahr um 357.000 Tonnen zu senken. Bei Nickel, Blei und Zink waren ebenfalls leichte Bestandsrückgänge zu beobachten.

Zinn profitiert derzeit von den Exportrestriktionen Indonesiens. Der größte Zinnproduzent der Welt teilte heute mit, dass die Lieferungen im Juli auf das geringste Niveau seit elf Monaten zurückgegangen sind.

Aluminium verliert in London aktuell 0,9 Prozent auf 1.943 USD/Tonne. Blei gibt 0,3 Prozent auf 2.251 USD ab, Kupfer korrigiert um 0,6 Prozent auf 7.326 USD ab, Nickel verliert 0,9 Prozent auf 14.773 USD und Zinn büßt 0,2 Prozent auf 21.885 USD ein.