(shareribs.com) Peking 09.11.11 - Die Inflation hat sich in China im Oktober deutlich abgekühlt. Wie das Nationale Statistikamt in Peking heute mitteilte, lag die Teuerungsrate im Oktober bei 5,5 Prozent und damit weit unter den 6,1 Prozent, die noch im September registriert wurden. Die Teuerung ist damit auf den tiefsten Stand seit Mai 2011 gesunken.

Ökonomen des Staatsrats sagten daraufhin, dass die Preiskontrollen seitens der Regierung ihre Wirkung entfalten. Damit erlange China die Möglichkeit, die Währungspolitik jetzt genauer zu optimieren. Dennoch, so Ökonom Zhang Liqun, bleibe die Geldmenge M2 hoch, womit auch der Inflationsdruck hoch bleibe. Die Geldmenge M2 lag Ende September bei 78,74 Bio. Yuan (12,4 Bio. USD) und damit bei 180 Prozent des BIP. Im Jahr 2008 lag dieser Wert noch bei 154 Prozent.

Trotz der gesunkenen Inflationsrate, die Ökonomen vor Bekanntgabe auf 5,4 Prozent geschätzt hatten, war im Oktober ein Anstieg der Lebenshaltungskosten zu beobachten. Diese stiegen um 0,1 Prozent. Weiterhin erdrückend hoch bleibt derweil die Inflation bei den Lebensmitteln, die sich um 11,9 Prozent gegenüber Oktober 2010 verteuerten, jedoch um 0,2 Prozent gegenüber September 2011 sanken.

Die Produzentenpreise kletterten im Oktober um 5,0 Prozent. Noch im September wurde hier ein Anstieg von 6,5 Prozent gemessen. Gegenüber September 2011 sanken die Produzentenpreise um 0,7 Prozent.

Keine Zinssenkung in Sicht

Analysten haben immer wieder betont, dass die Leitzinsen in China bei einer Verringerung der Inflation gesenkt werden könnten. Es stellt sich jedoch heraus, dass ein solcher Schritt vorerst untragbar wäre und die Bemühungen der Regierung, die Inflation in den Griff zu bekommen, mit einer Zinssenkung konterkariert würden.

Auch die Investoren gehen vorerst nicht davon aus, dass es zu einer Zinssenkung kommt. Die People's Bank of China hatte zwar zuletzt angekündigt, zu Maßnahmen der wirtschaftlichen Stimulation bereit zu sein, Zinsschritte gehören aber offenbar nicht dazu.

An den Rohstoffmärkten reagierten die Käufer heute verhalten. Normalerweise hatte eine geringere Inflation immer wieder Spekulationen um eine Zinssenkung hervorgerufen, dieses Mal scheint dies jedoch anders. An der Shanghai Futures Exchange blieben die Preise für konjunktursensible Metalle wie Kupfer heute flach.

Der Januar-Kontrakt verbesserte sich um 90 Yuan auf 57.970 Yuan (9.112 USD) je Tonne. Aluminium stieg um 20 Yuan auf 16.280 Yuan (2.559 USD) je Tonne.

In London verliert Kupfer aktuell 0,9 Prozent auf 7.750 USD/Tonne. Aluminium bleibt flach bei 2.092 USD/Tonne, Zink klettert um 2,0 Prozent auf 1.991 USD/Tonne und Nickel sackt um 2,0 Prozent auf 18.201 USD/Tonne nach unten.