(shareribs.com) London 05.09.11 - Die schlechte Entwicklung an den Aktienmärkten wirkt sich heute wieder belastend an den Rohstoffmärkten aus. Die Industriemetalle bewegen sich deutlich nach unten, in Erwartung einer weiteren Abkühlung der Weltwirtschaft und sich verdichtenden Anzeichen einer Zuspitzung der Staatsschuldenkrise. So hat Deutsche Bank Chef Josef Ackermann in der Schwäche bei Finanztiteln Parallelen zum Herbst 2008 ausgemacht. Damals ist die Bank Lehman Brothers zusammengebrochen und hatte eine weltweite Finanzkrise ausgelöst. Ebendiese führte dann zu Stützungsmaßnahmen durch die Staaten, die nun selbst in Schräglage geraten sind.

Überdies bestehen weiterhin Zweifel an den Anstrengungen südeuropäischer Länder wie Italien und Griechenland. Letzteres hatte in der vergangenen Woche mitteilen müssen, dass die Einsparungen nicht so vonstatten gingen, wie es geplant war. Darüber hinaus hat die EZB ihre Stützungskäufe für italienische Staatsanleihen zurückgefahren, da Präsident Berlusconi angekündigt hatte, die avisierte Reichensteuer nicht erheben zu wollen. Die EZB könnte als Reaktion darauf die Anleihenkäufe vollständig einstellen, was die Finanzierungskosten Italiens massiv in die Höhe treiben würden.

Fundamental hingegen sieht die Lage deutlich besser aus. Zwar hat die chilenische Escondida-Mine in der vergangenen Woche ihre Kupferproduktion wieder aufgenommen und in Mexiko wurde die Kupferproduktion im Juni um mehr als 75 Prozent gesteigert, die enge Angebotssituation kann dies aber nicht entspannen. So gehen die Betreiber der chilenischen Collahuasi-Mine davon aus, dass die Kupferproduktion 2012 das vierte in Folge sinken dürfte.
Der größte Kupferproduzent Japans, Pan Pacific Copper, rechnet damit, dass auch im Jahr 2012 mit einem großen Defizit bei Kupfer zu rechnen ist. 2011 dürfte das Defizit bei 495.000 Tonnen liegen, 2012 könnte dieses noch bei 31.000 Tonnen liegen. So soll die Produktion in diesem Jahr um 1,7 Prozent auf 19,5 Mio. Tonnen steigen, 2012 wird ein Wachstum von 6,2 Prozent auf 20,7 Mio. Tonnen erwartet. Die Nachfrage soll 2011 bei 20 Mio. Tonnen liegen, 2012 wird ein Anstieg von 3,8 Prozent auf 20,7 Mio. Tonnen steigen.

An der London Metal Exchange geht es heute für Kupfer um 1,8 Prozent auf 8.934 USD/Tonne nach unten, Aluminium korrigiert um 2,2 Prozent auf 2.397 USD/Tonne, Blei gibt 1,6 Prozent auf 2.426 USD/Tonne ab und Nickel büßt 1,9 Prozent auf 21.074 USD/Tonne ein.

In Shanghai korrigierte der meistgehandelte Kupferkontrakt für November heute um  810 Yuan auf 67.100  Yuan (10.472 USD). Aluminium korrigierte um 70 Yuan auf 17.345 Yuan (2.707 USD).