(shareribs.com) London 09.06.2022 - Der Rat der EZB hat am Donnerstag das Ende der ultralockeren Geldpolitik nicht nur rhetorisch, sondern auch faktisch eingeleitet. Der Euro dreht wieder nach unten, der Goldpreis gibt leicht ab.

Angesichts der hohen Inflationsraten in der Euro-Zone ist in den vergangenen Monaten die Kritik an der Zurückhaltung der Europäischen Zentralbank hinsichtlich der Geldpolitik gewachsen. Am heutigen Donnerstag kam nun die Wende in der Geldpolitik, obgleich den Marktteilnehmern noch ein wenig Zeit bleibt.

Die Notenbank hat angekündigt, die monatlichen Netto-Anleihekäufe Ende Juni zu beenden. Im nächsten Monat dann soll der Leitzins um 25 Basispunkte angehoben werden – erstmals seit elf Jahren. Im September soll es dann eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte geben. Sollte es erforderlich sein, soll der Leitzins um 50 Basispunkte angehoben werden. Der EZB-Rat hat für die Zeit nach September mitgeteilt, dass ein „allmählicher, aber nachhaltiger“ Weg der Zinserhöhungen angemessen sein dürfte.

Bei der ING wurde zu den heutigen Entscheidungen mitgeteilt, dass die EZB das Ende einer langen Ära eingeleitet habe. Ob dies der Beginn einer neuen Ära ständig steigender Leitzinsen werde, sei jedoch alles andere als sicher.

Nach anfänglichen Kursgewinnen bewegt sich der Euro wieder nach unten und verliert gegenüber dem US-Dollar 0,2 Prozent auf 1,0692 USD. Derweil verbessert sich der Dollar Index um 0,1 Prozent auf 102,64 USD.

Die Feinunze Gold gibt 0,3 Prozent auf 1.848,25 USD ab, Silber korrigiert um 1,2 Prozent auf 21,83 USD/Unze.