02.08.24  Kolumne  Metalle 

Goldnachfrage in Q2 stark dank OTC-Käufen

(SOLIT Management GmbH Technische Analyse zu Silber: Erst Bereinigung am Terminmarkt drückt Silber unter 28 US-Dollar

Terminmarkt: COT-Report

Der CoT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die CoT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold Silber und Platin Die CoT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.
 
CoT-Report für Silber vom 26. Juli:

Die neuesten CoT-Daten für Silber offenbaren einen signifikanten Rückgang der hohen Longpositionen der Spekulanten am Terminmarkt. Diese Positionen schrumpften um 8,7 Tausend Kontrakte, während das Open Interest um fast 10 Tausend Kontrakte fiel. Infolgedessen stieg der CoT-Index OI nur geringfügig von 3 auf 9 Punkte, während der normale CoT-Index von 1 auf 12 Punkte anstieg. Diese Daten deuten darauf hin, dass weiterhin ein beträchtliches Potenzial für einen weiteren Rückgang des Silberpreises besteht.
 
Bemerkenswert ist, dass die BIG 4 ihre Shortposition um 3 Tage der Weltproduktion erhöht haben, nachdem sie diese in der Vorwoche um 5 Tage reduziert hatten. Derzeit halten die vier großen Händler an der COMEX die größte Shortposition der letzten sieben Jahre. Historisch gesehen folgte auf eine derart hohe Shortposition immer ein deutlicher Rückgang des Silberpreises, was weiterhin zur Vorsicht mahnt.



Der Terminmarkt für Silber war zuletzt so überkauft wie zuletzt 2020. Ohne exogene Faktoren ist die Fortsetzung der Rallye unwahrscheinlich



Die großen vier Händler an der COMEX wetten auf einen fallenden Silberpreis. In der Vergangenheit behielten sie immer recht und machten große Gewinne

Die Terminmarktdaten sind der besten Sentiment-Indikator, den es gibt. Diese zeigen uns auf den Kontrakt genau die Stimmung und die Positionierung der Spekulanten an. Immer dann, wenn der Großteil aller Spekulanten gekauft hat, fehlen neue Käufer und es bildet sich in der Regel ein Preishoch heraus, worauf eine oftmals scharfe Preiskorrektur folgt. Sind die Spekulanten dann alle bärisch und haben diese auf einen fallenden Silberpreis gewettet, dann fehlen neue Verkäufer, womit ein Boden ausgebildet wird. Immer dann, wenn man als Investor denkt, es könne nur noch weiter nach oben gehen, dann sollte man demütig werden und mit einer Korrektur des Preises rechnen. Anders als am Aktienmarkt, gilt dies besonders an den Rohstoff- und Devisenmärkten.

Während der Goldpreis zuletzt ein neues Verlaufshoch und ein neues Allzeithoch bei 2.480 US-Dollar ausbilden konnte, gelang es dem Silberpreis mit 31,80 US-Dollar nicht das letzte Verlaufshoch bei 32,50 US-Dollar herauszunehmen, was bereits ein Zeichen von Schwäche war. Die CoT-Daten zeigten bereits seit Wochen, dass die Luft sehr dünn wurde und ein Long-Drop und eine Korrektur jederzeit hätte stattfinden können und diese auch stark ausfallen kann.
 
Der Silberpreis fiel folgend zurück in die Handelsspanne zwischen 28 US-Dollar und 30 US-Dollar, wobei damit bei 30 US-Dollar ein prozyklisches Verkaufssignal erzeugt wurde, das intakt bleibt, solange der Preis nicht wieder über die Marke von 30 US-Dollar ansteigen kann.
 
Mit einem Ende der Rallye am Goldmarkt und einer möglichen neuen Korrektur auf 2.300 US-Dollar je Feinunze, könnten auch die Euphorie am Silbermarkt und die vorgezogenen physischen Käufe enden und somit ein kurzfristiges Überangebot entstehen, worauf es auch noch zu einem Long-Drop am Terminmarkt kommen könnte. Viele Edelmetallhändler werden weiterhin mit physischer Ware geflutet, da Kunden die hohen Preise zuletzt nutzen, um physische Bestände zu verkaufen.
 
Nur eine Fortsetzung der Goldrallye mit neuen Allzeithochs dürfte auch weitere Investmentnachfrage nach Silber entfachen, die den Silberpreis jetzt weiter auf 36 US-Dollar und darüber drücken könnte.
 
Kurzfristig hält aktuell die Unterstützung bei 28 US-Dollar, doch es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis diese bricht und Silber bis auf die nächste Unterstützung bei 26 US-Dollar korrigiert. Es bleibt abzuwarten, wie stark sich der Terminmarkt in dieser Korrektur von der extremen Spekulation bereinigen wird, um ein finales Tief auszuloten. Eine Rezession birgt weiterhin ein enormes Risiko für den Silberpreis, da der Silbermarkt bei einem Einbruch der industriellen Nachfrage schnell stark einbrechen kann.


Es beginnt sich ein Abwärtstrend herauszubilden. Das charttechnische Bild ist nun bärisch

Der Silberpreis handelte über anderthalb Jahre zwischen 22 US-Dollar und 26 US-Dollar. Erst mit der Rallye des Goldpreises weit über sein bisheriges Allzeithoch wurde auch die Investmentnachfrage nach Silber neu entfacht, was kurzzeitig zu einem Defizit und einem Preissprung auf 32,50 US-Dollar führte. Da die Terminmarktdaten bereits sehr schlecht waren und die Rallye am Goldmarkt ein vorläufiges Hoch erreichte, stand die Rallye des Silberpreises oberhalb der 30 US-Dollar auf tönernen Füßen.
 
Sollte der Goldpreis jedoch weiter korrigieren, so wäre auch ein Test der Unterstützung bei 22 US-Dollar bei diesen schlechten CoT-Daten denkbar, denn gerade im Vorfeld einer Rezession gibt es mittelfristige Risiken für den Silberpreis.
 
Erst dann, wenn die Notenbanken mit QE-Programmen auf eine Rezession oder auf einen exogenen Schock, wie beispielsweise einen Krieg, reagieren bzw. sich ein Eingreifen der Notenbanken abzeichnet, hat der Silberpreis das Potenzial weit über 50 US-Dollar anzusteigen. Das geplante Ende des QT-Programms und geplante Zinssenkungen sind hingegen Faktoren, die den Gold- und Silberpreis noch leicht stützen.



26 US-Dollar sind ein sehr wahrscheinliches Korrekturziel, doch auch der Bereich um die 22 US-Dollar-23 US-Dollar wäre im schlimmsten Falle denkbar

Langfristige Analyse

Charttechnisch war der Preisrückgang auf 18 US-Dollar im Sommer 2022 ein idealtypischer Rücksetzer an den vorherigen langjährigen Abwärtstrend, von dem der Silberpreis abermals abgeprallt und folgend wieder angestiegen war. Silber konnte bereits aufgrund der Hoffnung auf neue quantitative Lockerungen und Zinssenkungen in 2023 wieder ansteigen und so in die Handelsspanne zwischen 22 US-Dollar und 28 US-Dollar zurückkehren.
 
Der Langfristchart zeigt deutlich, wie wichtig die Unterstützung bei 22 US-Dollar im letzten Jahr war. Eine weitere Rallye des Silberpreises ist in gegen Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres ist möglich, wenn die Notenbanken wieder neues Geld als Antwort auf eine Rezession oder Krise drucken werden, worauf ein Anstieg auf 36 US-Dollar oder gar 50 US-Dollar folgen dürfte.
 
Sobald die Notenbanken wieder Geld drucken und die Inflation erneut durch die Decke geht, dürfte die Nachfrage nach Gold und auch Silber als sicherer Hafen vor Inflation stark ansteigen. Auch die Andeutung neuer quantitativer Lockerungen würde die Investmentnachfrage anheizen. Es dürfte sich dann über einige Jahre hinweg ein Defizit am physischen Markt entwickeln, welches den Silberpreis weit über sein nominales Allzeithoch bei 50 US-Dollar tragen wird. Abhängig bleiben der Gold- und der Silberpreis also von einer künftig wieder lockeren Geldpolitik, die durch einen Krieg oder eine Rezession wieder eingeführt werden könnte.


Eine letzte Korrektur wäre denkbar, bevor sich der Aufwärtstrend fortsetzen dürfte
 
Über die SOLIT Gruppe:

Im Bereich Edelmetall hat die SOLIT Gruppe seit Unternehmensgründung im Jahr 2008 die Angebotspalette zur realen Vermögenssicherung aufgebaut sowie ein breites Portfolio im Bereich der physischen Anlagen von Gold und Silber dem zentralen Kerngeschäft. Zum Unternehmen gehört auch der seit 2012 kundenorientierte Online-Edelmetallhandel GoldSilberShop.de mit zwei Filialen in Mainz und Wiesbaden

Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich seit 2008 von 5 Mitarbeitern auf 150 Mitarbeiter 2023. Seit dem Jahr 2013 wurde das Angebotsspektrum um den Bereich von Edelmetalldirektinvestments erweitert und mit der Gründung der SOLIT Fonds GmbH im Jahr 2016 um offene alternative Investmentfonds erneut ausgebaut. Die SOLIT Gruppe bietet somit ihren Kunden ein vollständiges Anlageportfolio, bestehend aus Edelmetallsparplänen, diversen Lagerkonzepten sowie sachwertbasierten Investmentfonds an. Neben der Fachvereinigung Edelmetalle evtl. (FVEM) ist die SOLIT auch Mitglied im Berufsverband des deutschen Münzenfachhandels e.V. und in der London Bullion Market Association (LBMA).

Mehr: https://news.solit-kapital.de



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Quelle: SOLIT Management GmbH , Autor: (markusblaschzok)

 

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