(shareribs.com) Sydney 13.06.13 - Die australische Börse hat auch am Donnerstag deutliche Kursverluste erlitten, die bisherigen Jahresgewinne sind dahin. Besonders die schwachen Vorgaben aus den USA und Asien belasteten die Stimmung. Die Rohstofftitel leiden unter schlechten Nachrichten aus China.

Der S&P/ASX 200 Index verlor 0,6 Prozent auf 4.695,8 Punkte, der marktbreitere All Ordinaries Index gab 0,7 Prozent auf 4.684,9 Zähler ab. Der ASX 200 Index hat damit auf Jahressicht noch ein Plus von 1,0 Prozent zu verzeichnen. Die Vorgaben von der Wall Street waren wieder schwach, die Fed-Politik wird derzeit kritisch beobachtet, die Investoren nehmen ihre Gewinne mit. Auch in Asien ging es kräftig abwärts. Der japanische Nikkei 225 Index sackte um 6,4 Prozent auf 12.445 Punkte ab und ist damit wieder in einen Bärenmarkt gerutscht. Der Aktienmarkt steht unter dem Eindruck des starken Yens, der gegenüber dem US-Dollar auf 94 kletterte, erstmals seit mehr als zwei Monaten. Ein starker Yen – trotz der extrem lockeren Geldpolitik der BoJ – belastet den exportorientierten japanischen Markt. Im China fand erstmals seit der Veröffentlichung der Konjunkturdaten am Wochenende wieder Handel statt. Der CSI 300 Index sackte um 3,4 Prozent auf 2.400 Punkte nach unten. Der Hongkonger Hang Seng Index, wo gestern kein Handel stattfand, verlor 2,4 Prozent auf 20.848 Zähler. Der koreanische KOSPI gab 1,4 Prozent auf 1.883 Zähler ab.

Die Weltbank hat ihre Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum von 2,4 auf 2,2 Prozent gesenkt. Vor allem Europa sei einer der Gründe der Schwäche. Hinzu kommen weniger dynamische Schwellenländer wie die BRIC-Staaten. 2014 soll das Wachstum derweil auf 3,0 Prozent und 2015 auf 3,3 Prozent ansteigen.

Die australischen Rohstofftitel leiden unter den Sorgen über die chinesische Konjunktur. In China soll es Zahlungsausfälle im Interbankensystem gegeben haben, die People’s Bank of China ist bisher aber nicht stützend eingesprungen und nimmt damit, nach Einschätzung der Credit Suisse in Kauf, dass Banken untergehen könnten. Die Probleme wirken sich auch konjunkturbremsend aus, da Investitionen unzureichend finanziert werden können.

BHP Billiton verloren 2,6 Prozent auf 32,12 AUD, Rio Tinto verlieren 2,4 Prozent auf 51,57 AUD, Fortescue Metals korrigierten um 3,4 Prozent auf 3,17 AUD und Newcrest Mining gaben 4,4 Prozent auf 11,41 AUD. Bei den Energietiteln ging es für Woodside Petroleum 0,5 Prozent auf 34,49 AUD nach unten, Origin Energy korrigierten um 3,2 Prozent auf 12,82 AUD und Santos verloren 2,0 Prozent auf 12,48 AUD.

Graincorp schlossen 1,2 Prozent leichter bei 12,39 AUD, BlueScope Steel rutschten um 2,7 Prozent auf 4,34 AUD nach unten, Arrium verloren 2,2 Prozent auf 0,68 AUD. Lynas brachen heute um 9,1 Prozent auf 0,45 AUD ein und haben damit das geringste Niveau seit August 2009 erreicht. Das Unternehmen kündigte heute an, einen Minimalpreis für seine Seltenen Erden ab dem 1. Juli einführen zu wollen. Laut CEO Eric Noyez sei dies die einzige Möglichkeit, langfristiges Wachstum für den Markt Seltener Erden zu erreichen. Bedingt durch den aktuellen Preisverfall riskiert die Branche einen Angebotsengpass, welcher wiederum zu einem Preisanstieg und damit einem Rückgang der Nachfrage führen könnte. Derzeit kosten leichte Seltene Erden zwischen 16 und 20 USD je Kilogramm, was um circa 25 Prozent unter dem minimalen Produktionspreis für die Hersteller liegt.