(shareribs.com) Sydney 29.11.2011 - Die australische Börse vollführte heute in der ersten Handelshälfte eine Achterbahnfahrt. Im letzten Drittel entschied sie sich dann endgültig für einen kräftigen Aufwärtstrend, welchen sie bis zum Ende durchhielt. Der All Ordinaries 50 Index legte um seinen Prozentpunkt auf 4.167,30 Punkte zu und der S&P/ASX 200 um 1,1 Prozent auf 4.102,10 Punkte.

Sämtliche Einzelindizes konnten hinzugewinnen. Am stärksten, mit 2,9 Prozent, ging der Property-Index XPJ nach oben. Es folgten der Finanz-Index XFJ und der Industrie-Index XNJ mit jeweils 1,5 Prozent. Auch der Goldindex XGD kann mit 1,3 Prozent sich in die vorderste Reihe mit einordnen. Der Aussie-Dollar konnte weiter an Boden Boden gewinnen und steht mit 99,5 Cent zu einem US-Dollar wieder kurz vor der Parität.

Die Vorgaben aus Übersee waren gut, obwohl die allgemeine Lage gegen die Kursgewinne spricht. Die aktuelle OECD Studie bescheinigt der Eurozone eine beginnende Rezession. Auch Deutschland kommt dabei, als führende Wirtschaftsnation, nicht gut weg. So wird der Eurozone im nächsten Jahr nur noch ein geringfügiges Wachstum von 0,2 Prozent zugebilligt. Auch aus den USA kamen eher schlechte Nachrichten. Zwar hatte die Ratingagentur Fitch der größten Wirtschaftsnation ihre Bestnote „AAA“ bestätigt, aber die Aussichten von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt. Dass die Börsen am Ende dennoch ordentlich zulegten, war der Vorfreude auf ein ordentliches Weihnachtsgeschäft geschuldet.

Im Gegensatz zu den düsteren Wolken jenseits von Down Under, bekam die australische Volkswirtschaft durch die OECD ein Wachstum von 4 Prozent zugebilligt, das wäre doppelt so viel wie man den USA zugesteht. Während Fitch gegenüber den USA immer zurückhaltender wird, wurde Australiens „AAA“ Rating und die „stabile“ Aussicht nochmals bekräftigt und Australiens Fremdwährung von „AA+“ auf „AAA“ angehoben. Eine starke und robuste Wirtschaft, sowie eine flexible Politik, seien maßgeblich für diese Entscheidung gewesen. Während sich die OECD für das BIP-Wachstum optimistisch gab, ist die Regierung verhaltener. In ihrer aktuellen Prognose geht sie von 3,25 Prozent Wachstum in diesem und nächstem Jahr aus und folgte der bereits gemachten Prognose der NAB. Damit wurden die eigenen Aussichten nach unten korrigiert.

Jetzt einen Blick auf die Börse

Wie die NAB heute bekannt gab, platzen die Investitionen der Minenunternehmen aus allen Nähten. Allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres (30. Oktober) wurden 231,80 Mrd. Dollar an Investitionen getätigt. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres war das ein Anstieg von 34 Prozent.

Zu dieser Meldung passt die positive Nachricht, welche der Minenkonzern BHP Billiton entgegennehmen konnte. Es geht um sein Jahrhundert-Projekt, die Olympic Dam Kupfer Uran und Gold- Lagerstätten in Südaustralien.
Wie heute gemeldet wurde, hat das Oberhaus des südaustralischen Parlaments dem Vorhaben zugestimmt. Damit steht BHP kurz vor dem Start seines Projektes, welches eine Anfangsinvestition von 6 Mrd. US Dollar erreichen wird und sich bis auf 20 Mrd. US Dollar erhöhen dürften. Analysten gehen inzwischen von bis zu 30 Mrd. Dollar aus. Die Aktie von BHP verließ den heutigen Handel mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 34,98 AUD.

Bei Rio Tinto ging es ebenfalls um knapp 0,4 Prozent auf 63,50 AUD aufwärts. Dagegen hielt die Freude bei den Anlegern des Erzhändlers Fortescue Metals nur kurz an. Nach dem gestrigen Zugewinn, verliert die Aktie heute bereits wieder um 1,1 Prozent auf 4,65 AUD. Noch heftiger erwischte es den Konkurrenten Atlas Iron. Deren Aktie verlor, nach einem Plus von über 5 Prozent in den letzten beiden Tagen, um 2,7 Prozent auf 2,88 AUD. Gindalbie Metals ging unverändert bei 51 Cent aus dem Handel.

Freundlich gestaltete sich die Goldfront. In Sydney konnte das Edelmetall mit einem Zugewinn die Marke über 1.700 Dollar pro Unze weiter ausbauen. Mit ihm gingen auch die entsprechenden Werte nach oben, auch wenn gestern von einer zurückgehenden Goldproduktion in Australien berichtet wurde.
Das Schwergewicht Newcrest Minig setzte mit einem Plus von 1,65 Prozent auf 35,07 AUD seinen Aufwärtstrend weiter fort. Kingsgate Consolidated gewann um 2 Prozent auf 6,64 AUD hinzu, Gold One verharrte auf sein Hoch von 55 Cent und Silver Lake schaffte mit einem Plus von 1,14 Prozent auf 3,55 AUD ein neues Rekordhoch. Gegen den Trend verlor die OceanaGold. Nach einem Plus von fast 9 Prozent am gestrigen Tag, wurden heute Gewinne realisiert und die Aktie verabschiedete sich mit einem Minus von 3,7 Prozent auf 2,35 AUD.