(shareribs.com) Sydney 26.07.2011 - Nach einer erfolgreichen Woche, startet die australische Börse mit heftigen Abschlägen in die neue Sitzungswoche. Bereits mit Eröffnung standen rote Vorzeichen, welche im Verlauf weiter ausgebaut wurden.
Der All Ordinaries 50 Index verliert im letzten Handelsviertel um 1,4 Prozent auf 4.608,80 Punkte und der S&P/ASX 200 Index um 1,47 Prozent auf 4.535,20 Punkte.
Ausgelöst wurde der Einbruch vor allem durch die ungelöste Frage der Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA. Auch die gestrige Sitzung brachte keinen Fortschritt und die Zeit drängt. Am 02. August wäre die größte Wirtschaftsmacht zahlungsunfähig. Millionen von Schecks könnte dann nicht mehr ausgestellt werden.

Dieses Szenario lässt heute Morgen die Börsen im Asiatisch- Pazifischen Raum absacken und den Goldpreis auf neue Höchststände klettern. Im ersten Handelsabschnitt ging der Preis für eine Unze Gold in Sydney auf den Rekord- Wert von 1.623,49 Dollar nach oben. Das zieht das Goldminenschwergewicht Newcrest Mining ebenfalls nach oben. Als einziger Gewinner im ASX50 kann die Aktie um 1,1 Prozent auf 40,45 AUD zulegen.
Auch der Silberpreis geht in Sydney nach oben und überwindet die 40 Dollar- Marke pro Feinunze. Davon profitiert unter anderem die Aktie der Silver Mines. Sie kann sich um 1,54 Prozent auf 33 Cent verbessern. Auch Cobar Consolidated gewinnt um 1,1 Prozent auf 96 Cent hinzu.

Am vergangenen Freitag wurde ein 24 Stündiger Streik der Arbeiter in der chilenischen BHP Escondia- Mine ausgerufen. Die Streikdauer wurde inzwischen auf unbestimmte Dauer ausgedehnt. Schätzungen zufolge entgehen dem australischen Minengiganten damit täglich etwa 28 Mio. USD. Täglich fallen etwa 3.000 Tonnen Kupfer weg. Neben BHP, welche einen Mehrheitsanteil 57,5 Prozent halten, sind auch Rio Tinto und das japanische Konsortium unter Führung von Mitsubishi betroffen. Sie halten die restlichen Anteile an der Mine. Die Aktie von BHP verliert im Augenblick um 0,7 Prozent auf 43,13 AUD und Rio Tinto um 0,6 Prozent auf 82,02 AUD.
Der schwache HSBC China PMI- Index lässt Befürchtungen aufkommen, dass sich in China die Wirtschaft abschwächt und die Nachfrage, auch bei Erzen, nachlässt. Der Chef des australischen Erzhändlers und Minenbetreibers Fortescue Metals Group, Neville Power, sagte gegenüber dem Sydney Morning Harald, dass eine solche Entwicklung auszuhalten sei. Erzpreis- Einbrüche bis auf 100 Dollar pro Tonne stellen keine Gefahr dar. Fortescue könnte Preise bis in den Bereich von 70 Dollar pro Tonne verkraften, so Power. Derzeit tendiert der Preis unterhalb seines Rekordhochs von 179 Dollar. Die Aktie von Fortescue gibt in dem schlechten Marktumfeld um 0,75 Prozent auf 6,59 AUD ab.

Die Auseinandersetzung zwischen dem australischen Mangan Produzenten OM Holdings und seinem größten Aktionär, der Consolidated Minerals, geht in eine neue Runde. Der Consolidated- Chef, der ukrainische Milliardär Gennadiy Bogolyubov, will die Chefs von OM, Low Ngee Tong und Tan Chin Peng, absetzen lassen. Dazu will er eine außerordentliche Hauptversammlung des Boards einberufen und Malcolm McComas, ehemaliger Chefberater der Boutique Investment Bank, in den Vorstand heben. Diese Nachricht lässt die Aktie von OM um fast 2 Prozent auf 1 AUD abtauchen.

Unter massiven Abgabedruck steht die Platinum Australia. Das Unternehmen muss auf Druck der südafrikanischen Regierung seine Somkey Hills Mine schließen. Dem Unternehmen werden Verstöße gegen Arbeitsrechtsbestimmungen vorgeworfen. Die Aktie stürzt derzeit um 11 Prozent auf 32,5 Cent ab.