(shareribs.com) Sydney 29.07.2011 - Auch am letzten Handelstag der Woche kennt die australische Börse nur den Weg nach unten. Zwar konnte sie leicht im grünen Bereich eröffnen, ging aber kurz darauf in den Sinkflug über.
Der All Ordinaries 50 Index verliert im letzten Handelsviertel um 0,7 Prozent auf 4.507,50 Punkte und der S&P/ASX 200 Index um 0,71 Prozent auf 4.432,30 Punkte. Tiefer stand die Börse das letzte Mal im August vergangenen Jahres.

Es sind weiterhin die USA, welche die Anleger mehr oder weniger flüchten lässt. Die Verunsicherung ist groß, ob es die beteiligten Parteien schaffen in den kommenden drei Tagen, bis zur Zahlungsunfähigkeit, eine Einigung herbeizuführen. Wie dramatisch die Situation ist, zeigte ein durch die US- Banken verschickter Brandbrief nach Washington. Inzwischen droht die zweitgrößte Wirtschaftmacht China den USA unverhohlen mit dem Abzug seiner Investitionen in US- Staatsanleihen. China ist inzwischen größter Gläubiger der größten Wirtschaftsmacht. Es wird geschätzt, dass sich 70 Prozent der chinesischen Reserven in US- Dollar- Anlagen befinden.

Von dieser Gesamtsituation kann der Goldpreis derzeit nicht profitieren. Auch hier scheint eher eine Starre eingetreten zu sein, da keiner so recht weiß, in welcher Form das Handeln richtig ist und so werden vorsichtshalber gemachte Gewinne realisiert. In Sydney schwankt der Preis für eine Unze Gold zwischen 1.614 und 1.618 US Dollar. Zuvor hatte das Gold an der Comex Division der New York Mercantile Exchange mit 1.628,80 Dollar ein neues Rekordhoch erreicht.
Die Anleger im Goldminenschwergewicht Newcrest Mining gehen heute den zweiten Tag in Folge aus der Aktie heraus. Sie verliert gegenwärtig um 1,54 Prozent auf 39,55 AUD. Auch bei der Kingsgate Consolidated geht es weiter abwärts. Der Verlust beträgt 2,8 Prozent auf 8,91 AUD. Silver Lake steht mit 6,2 Prozent unter erheblichen Abgabedruck. Mit einem Stand von 2,04 AUD, wurden sämtliche Zugewinne der letzten drei Wochen zunichte gemacht.
Richtig in den Keller geht es bei der OceanaGold. Das in Neuseeland tätige Goldminenunternehmen hat im zweiten Quartal weniger Gewinn eingefahren. Als Grund wird der starke Kiwi- Dollar genannt. Das hatte zum Ergebnis, dass der Gewinn lediglich 8 Mio. Dollar erreichte und damit um fast 7 Mio. Dollar unter Vorjahresniveau liegt. Die Anleger schicken die Aktie in Sturzflug nach unten. Sie verliert im Augenblick um 15 Prozent auf ein neues Monatstief von 2,28 AUD.

Der größte australische Förderer von Seltenen Erden, die Lynas Corp, zeigt sich optimistisch bezüglich ihres Projektes in Malaysia. Wie das Unternehmen gestern mitteilte, müssen nunmehr nur noch die Befürchtungen, bezüglich der Umweltbelastungen, gegenüber den örtlichen Vertretern ausgeräumt werden. Das Projekt soll in der Gebeng Industriezone, in Kuantan, errichtet werden. Die Führung von Lynas erkennt inzwischen an, dass nicht genug getan wurde um mit der Gemeinde zu kommunizieren, was zu den gegenwärtigen Missverständnissen führte. Das soll umgehend geändert werden. Die Anleger geben sich optimistisch und greifen zu. Die Aktie von Lynas kann sich um 1,44 Prozent auf 2,12 AUD verbessern.
Das Minenschwergewicht BHP Billiton gab heute bekannt, dass das Gemco Mangan-Projekt ausgebaut werden soll. BHP, welche 60 Prozent an dem Projekt hält, wird mit 167 Millionen US Dollar an den Gesamtkosten beteiligt sein. Die Aktie geht heute weiter nach unten. Derzeit verliert sie um 1,2 Prozent auf 41,54 AUD und nähert sich damit wieder ihrem Jahrestief. Es ist vor allem der Minenstreik in Chile, welcher dem Giganten zu schaffen macht. Hier droht inzwischen eine Eskalation.
Aber auch die anderen Minenwerte erwischt es heute. So gibt Rio Tinto um 1,4 Prozent auf 80,05 AUD ab und droht, wie schon vor einem Monat, wieder unter die 80 Dollar- Marke zu rutschen. Auch bei der Fortescue Metals geht es nach unten. Sie verliert den dritten Tag in Folge und verbucht ein Minus von 1,7 Prozent auf 6,35 AUD.