(shareribs.com) Sydney 07.03.2012 - An der australischen Börse ging es auch heute ungebremst abwärts. Sie eröffnete im roten Terrain, baute die Verluste aus und schloss auf Tagestief. Dieser Abwärtstrend zog die Börse auf ein Zweimonatstief.

Der All Ordinaries 50 Index verlor um 1,42 Prozent auf 4.234,40 Punkte und der S&P/ASX 200 um 1,45 Prozent auf 4.143,70 Punkte. Das ist der höchste Tagesverlust seit dem 19. Dezember. Insgesamt wurden durch den Einbruch 18 Mrd. Dollar aus dem Markt gewischt und das Plus seit Jahresbeginn auf nur noch 2 Prozent nach unten gedrückt. Der Aussie-Dollar brach gegenüber dem Greenback auf 1,0534 ein.

Die negative Entwicklung in Down Under ist vielschichtig. Das Szenario einer drohenden Pleite Griechenlands, wird immer realer. Die Frage des Schuldenschnitts ist, im Gegensatz zu vor kurzem gemachten Meldungen, überhaupt noch nicht mehr geklärt, geschweige in trockenen Tüchern. Auch wenn sich der deutsche Finanzminister optimistisch gibt, so darf man das wohl langsam als Zweckoptimismus bezeichnen. Die wachsenden Spannungen um den Iran sind ein weiterer Belastungspunkt. Israels Hardliner, der Ministerpräsident Netanjahu, drängt zunehmend auf einen militärischen Schlag.

In Australien kamen heute die BIP-Zahlen des vergangenen Jahres und diese lagen unter den Erwartungen. So legte das Wachstum im vierten gegenüber dem dritten Quartal zwar um 0,4 Prozent zu, lag aber weit unter den prognostizierten 0,8 Prozent. Für das Gesamtjahr 2011 weist Australiens Wirtschaft ein BIP-Anstieg von 2,3 Prozent aus, auch das unter den Erwartungen.

Bereits gestern brachen an den Börsen die Rohstoff- und Edelmetallpreise ein, sharerbis.com berichtete. Dieser Abgesang setzte sich heute unerbittlich an der rohstofflastigen Börse in Down Under weiter fort, was bei den Einzelindizes bestens nachzuvollziehen ist. So brach der Goldindex um satte 3,3 Prozent auf 6.324 Punkte ein, was der tiefste Stand seit dem 06. Januar bedeutet. Den Metals & Mining Index ereilte ein Verlust von 2,2 Prozent auf 3.809 Punkte und damit auf Stand Jahresbeginn.

Die Aktienentwicklung beim Schwergewicht BHP Billiton nimmt langsam bedrohliche Formen an. Der heutige Abschlag von 1,5 Prozent auf 34,05 AUD drückt den Wert auf den Level vom Dezember vergangenen Jahres. Sollte die Marke von 34 Dollar nicht halten, sie wurde in den letzten sechs Monaten mehrmals getestet, dann könnte es in Richtung eines neuen 12 Monatetiefs gehen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Konkurrenten Rio Tinto Das Unternehmen, welches sich nach aktuellen Meldungen von seiner britischen Aluhütte verabschiedet, verlor um 1,9 Prozent auf 62,42 AUD. Wie dramatisch sich die Kursentwicklung inzwischen darstellt wird deutlich, wenn man vier Wochen zurück schaut, als für die Aktie 72 Dollar gezahlt wurden.

In dem allgemeinen Aluminium-„Desaster“ bricht auch die Aktie von Aluminia um fast 3 Prozent auf 1,15 AUD ein. Sie hat damit innerhalb der letzten fünf Handelstage um 17 Prozent an Wert eingebüßt. Auch bei der Fortescue Metals setzte sich der Abgesang mit einem Verlust von 4 Prozent auf 5,31 AUD weiter fort.

Die Abschläge bei den Goldwerten sind ebenfalls erheblich. Der Goldpreis hat inzwischen die Marke von 1.700 Dollar nach unten durchbrochen. Gestern hatte shareribs.com berichtet, dass sich Marc Farber einen Rückgang bis auf 1.500 Dollar pro Unze vorstellen kann. Beim Schwergewicht Newcrest Mining betrug das Minus 3,8 Prozent auf 30,60 AUD. Unter 30 Dollar war die Aktie zuletzt Ende Dezember.