(shareribs.com) Shanghai 03.07.13 - Die globale Aluminiumbranche ächzt unter der Last zu geringer Preise und hoher Produktionskosten. Während Hersteller wie UC Rusal zu Produktionskürzungen aufrufen, wollen die chinesischen Unternehmen weiter wachsen.

Der private chinesische Aluminiumproduzent China Hongqiao Group teilte mit, die Aluminiumproduktion in diesem Jahr um zehn Prozent auf 2,0 Mio. Tonnen steigern zu wollen. Damit konterkariert das Unternehmen die Intentionen der russischen UC Rusal, dem US-Produzenten Alcoa und der Aluminum Corp of China Diese wollen die globalen Überkapazitäten in der Aluminiumproduktion senken, um den Preisverfall auf dem Markt, der sich seit Jahresbeginn auf rund 12 Prozent beläuft, zu beenden.

UC Rusal teilte gestern mit, dass die globalen Aluminiumkapazitäten begrenzt werden müssten, um die Preise für das Leichtmetall wieder auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen. Die Produktionskosten sollen sich demzufolge auf 2.300 US/Tonne belaufen, während diese derzeit für weniger als 1.900 USD gehandelt wird. Weiterhin sollen die globalen Aluminiumbestände außerhalb Chinas bei 12 Mio. Tonnen liegen, normalerweise seien es sechs bis sieben Millionen Tonnen.

Bloomberg.com berichtete, dass die Berater von Harbor Intelligence davon ausgehen, dass die globalen Aluminiumkapazitäten in diesem Jahr auf ein Rekordniveau von knapp 50 Mio. Tonnen steigen werden, 45 Mio. Tonnen waren es im vergangenen Jahr. Harbor Intelligence geht derweil davon aus, dass die Ankündigungen der Produzenten, die Produktion zu senken, kaum eingehalten werden, weshalb auch die Investoren nicht glauben, dass sich der Aluminiummarkt in absehbarer Zeit verengen wird.

In China allein belaufen sich die Aluminiumkapazitäten auf 27 Mio. Tonnen, der Bedarf lag im Land im Jahr 2012 bei nur 19,02 Mio. Tonnen, wie die China Nonferrous Metals Industry Association mitteilte.

Die chinesische Regierung überprüft derzeit genau die Genehmigung neuer Aluminiumschmelzen und will den Kapazitätszuwachs verringern. Ziel ist es, vor allem ältere Anlagen zu schließen, die meist aber über hohe Produktionskapazitäten verfügen, weshalb die Schließung neuer Anlagen geringere Effekte haben.

Aluminium verliert aktuell in London 0,7 Prozent auf 1.848 USD/Tonne.