Trump-Rallye oder Weihnachts-Rally im DAX?
(Libra Invest) Liebe Anlegerinnen und Anleger,
auch in der Weihnachtswoche zeigen sich die globalen Märkte bisher von ihrer friedlichen Seite und bislang unbeeindruckt von der Zinserhöhung der Vorwoche.
Dies ist insofern beachtenswert, da auf der einen Seite die Märkte relativ stark überhitzt sind und die Euphorie der Anleger immer größer wird. Beachtenswert ist der heutige Marktzustand auch deswegen, da er einzig auf dem Prinzip Hoffnung beruht.
Etwas plakativ ausgedrückt leben die internationalen Anleger sogar in einer Traumwelt. Insbesondere kommt der Tag näher, an dem der zukünftige US- Präsident Trump ins Amt gehoben wird und dann „liefern“ muss.
Die Aktienrallye der vergangenen Wochen beruht auf dem Prinzip Hoffnung und setzt voraus, dass die neue US -Administration viele Probleme, die sich in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut haben, sehr schnell lösen wird. Dies ist meiner Meinung nach eine sehr optimistische Denkweise mit einem hohen Enttäuschungspotential. Insbesondere wenn man bedenkt, dass an der Börse eher Emotionen als Tatsachen gehandelt werden und dass es völlig normal ist, dass die Märkte zwischen überverkauften und überhitzten Zuständen hin und her pendeln.
U.a. muss die Administration Trump die enorme Staatsverschuldung reduzieren und die US-Wirtschaft beleben oder zumindest auf dem jetzigen hohen Level halten. Sollte dies hingegen nicht in relativ kurzer Zeit gelingen, wovon sogar ich als optimistischer Rheinländer ausgehe, droht an den Aktienmärkten eine empfindliche Konsolidierung oder gar Korrektur. Wieder einmal geht es an der Börse vor allem um die Frage, ob sich die heute optimistischen Erwartungen erfüllen oder nicht.
Innerer Markt kurzfristig überhitzt
Die folgende Grafik zeigt Ihnen die Relation der im S & P 500 Index notierten Aktien, die oberhalb ihrer wichtigen 50- Tage- Linie handeln. Nur kurz zu Erinnerung: unterhalb von 30 % ist die überverkaufte Zone, in der Sie gute antizyklische Kaufgelegenheiten finden, vor allem wenn sich eine positive x-Achse von dort aus über die wichtige Region von 30 % nach oben schiebt. Oberhalb von 70 % aber verhält es sich genau umgekehrt, hierbefindet sich die überhitzte Zone, in der sich Gewinnmitnahmen anbieten. Vor allem, wenn sich wie jetzt eine negative 0- Spalte dort oben bildet. Oder sich sogar auf den Weg macht, die wichtige Marke von 70 % zu unterschreiten. Die Idee dahinter ist diejenige, dass sich Aktienmärkte stets zwischen den beiden extremen hin-und her bewegen.
Wie Ihnen die Grafik zeigt, befindet sich dieser kurzfristige Risikoindikator heute bei etwa bei 75%. Etwa 75 % der im S & P5 500 enthaltenen Aktien notiert also oberhalb der wichtigen 50- Tage- Linie. Der weltweit beachtete Leitindikator S & P 500 ist systematisch betrachtet relativ stark überhitzt und könnte nur knapp vor einer Konsolidierung stehen.
Die aktuelle negative 0-Spalte im rechten Bereich zeigt Ihnen, dass derzeit die Anzahl der Aktien zunimmt, die ihre 50- Tage- Linie verlieren, also eine der wichtigsten Unterstützungen überhaupt. Außerdem zeigt Ihnen die 0-Spalte, dass sich das Momentum der Aktien vergrößert, die aktuell zur Schwäche neigen. Auch dies ist ein Anzeichen, dass die Gefahr einer Konsolidierung größer wird. Trotzdem sind nach wie vor eindeutig die Bullen im Vorteil. Aber mittlerweile befinden wir uns in einem zyklischen Umfeld, in dem in der Regel die frühen und mutigen Anleger allmählich dazu neigen, ihre Gewinne mitzunehmen. Dies ist der Grund, warum Märkte zwischen ihren extremen hin- und her pendeln.
Aber Achtung: beachten Sie bitte auch, dass es erst brenzlig wird, sobald die wichtige Region von 70 % unterschritten wird. Bis dahin gilt die alte Börsenregel: ein Markt kann länger überhitzt bleiben als dies vernünftig wäre, bzw „Overbougt does not mean it is over“.
Erst unterhalb von 70 % würde sich die Konsolidierung ausweiten, da immer mehr Aktien ihre wichtigste Unterstützung verlieren und weitere Branchen und Sektoren unter Druck geraten.
DAX: Weihnachtsrallye schon beendet?
Vor allem der gelassene P & F Chart für den DAX zeigt Ihnen, dass der aktuelle Impuls schon sehr „reif“ ist. Die Bullen haben geliefert und es sieht so aus, als wäre der größte Teil der Jahresend-Rally bereits Geschichte. Immerhin hat sich eine ungewöhnlich lange und dynamische X- Spalte gebildet, die das Momentum der Kursbewegung ausdrückt. Übergeordnet ist dies positiv aber kurzfristig steigt die Gefahr von Gewinnmitnahmen. Insofern korrespondiert der aktuelle Chart mit dem inneren Markt für die US- Börse (siehe oben). Auch diese ist langfristig positiv, deutet aber auf kurzfristige Risiken bzw. übliche Gewinnmitnahmen.
Mit einem Kursrückgang von etwa 500 Punkten, bzw. bis knapp oberhalb der runden Marke von 11.000 muss demnächst gerechnet werden. Dieser entspräche dann auch in etwa der halben Länge der aktuellen X- Spalte. Eine Korrektur in diesem Ausmaß ist üblich und wäre übergeordnet kein Beinbruch. Immerhin werden impulsartige Kursbewegungen häufig zumindest teilweise wieder korrigiert. Kritisch wird es erst, falls wir in die altbekannte Seitwärtsbewegung zurückfallen sollten. Oder der DAX sogar die aufsteigende Unterstützungsgerade unterschreiten sollte. Bis dahin ist es aber wirklich noch ein weiter Weg.
Auch sentimenttechnisch wären Gewinnmitnahmen im neuen Jahr nachvollziehbar, da der zukünftige US-Präsident dann bald ins Amt kommt und die Erwartungen größer werden.
Falls Sie sich für die Philosophie des inneren Marktes und der P & F Charts interessieren, beachten Sie bitte auch mein Gratis- E-Book.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und auch im kommenden Jahr viel Erfolg in jeder Hinsicht und stets ein gutes „Händchen“ an der Börse.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Klaus Buhl
auch in der Weihnachtswoche zeigen sich die globalen Märkte bisher von ihrer friedlichen Seite und bislang unbeeindruckt von der Zinserhöhung der Vorwoche.
Dies ist insofern beachtenswert, da auf der einen Seite die Märkte relativ stark überhitzt sind und die Euphorie der Anleger immer größer wird. Beachtenswert ist der heutige Marktzustand auch deswegen, da er einzig auf dem Prinzip Hoffnung beruht.
Etwas plakativ ausgedrückt leben die internationalen Anleger sogar in einer Traumwelt. Insbesondere kommt der Tag näher, an dem der zukünftige US- Präsident Trump ins Amt gehoben wird und dann „liefern“ muss.
Die Aktienrallye der vergangenen Wochen beruht auf dem Prinzip Hoffnung und setzt voraus, dass die neue US -Administration viele Probleme, die sich in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut haben, sehr schnell lösen wird. Dies ist meiner Meinung nach eine sehr optimistische Denkweise mit einem hohen Enttäuschungspotential. Insbesondere wenn man bedenkt, dass an der Börse eher Emotionen als Tatsachen gehandelt werden und dass es völlig normal ist, dass die Märkte zwischen überverkauften und überhitzten Zuständen hin und her pendeln.
U.a. muss die Administration Trump die enorme Staatsverschuldung reduzieren und die US-Wirtschaft beleben oder zumindest auf dem jetzigen hohen Level halten. Sollte dies hingegen nicht in relativ kurzer Zeit gelingen, wovon sogar ich als optimistischer Rheinländer ausgehe, droht an den Aktienmärkten eine empfindliche Konsolidierung oder gar Korrektur. Wieder einmal geht es an der Börse vor allem um die Frage, ob sich die heute optimistischen Erwartungen erfüllen oder nicht.
Innerer Markt kurzfristig überhitzt
Die folgende Grafik zeigt Ihnen die Relation der im S & P 500 Index notierten Aktien, die oberhalb ihrer wichtigen 50- Tage- Linie handeln. Nur kurz zu Erinnerung: unterhalb von 30 % ist die überverkaufte Zone, in der Sie gute antizyklische Kaufgelegenheiten finden, vor allem wenn sich eine positive x-Achse von dort aus über die wichtige Region von 30 % nach oben schiebt. Oberhalb von 70 % aber verhält es sich genau umgekehrt, hierbefindet sich die überhitzte Zone, in der sich Gewinnmitnahmen anbieten. Vor allem, wenn sich wie jetzt eine negative 0- Spalte dort oben bildet. Oder sich sogar auf den Weg macht, die wichtige Marke von 70 % zu unterschreiten. Die Idee dahinter ist diejenige, dass sich Aktienmärkte stets zwischen den beiden extremen hin-und her bewegen.
Wie Ihnen die Grafik zeigt, befindet sich dieser kurzfristige Risikoindikator heute bei etwa bei 75%. Etwa 75 % der im S & P5 500 enthaltenen Aktien notiert also oberhalb der wichtigen 50- Tage- Linie. Der weltweit beachtete Leitindikator S & P 500 ist systematisch betrachtet relativ stark überhitzt und könnte nur knapp vor einer Konsolidierung stehen.
Die aktuelle negative 0-Spalte im rechten Bereich zeigt Ihnen, dass derzeit die Anzahl der Aktien zunimmt, die ihre 50- Tage- Linie verlieren, also eine der wichtigsten Unterstützungen überhaupt. Außerdem zeigt Ihnen die 0-Spalte, dass sich das Momentum der Aktien vergrößert, die aktuell zur Schwäche neigen. Auch dies ist ein Anzeichen, dass die Gefahr einer Konsolidierung größer wird. Trotzdem sind nach wie vor eindeutig die Bullen im Vorteil. Aber mittlerweile befinden wir uns in einem zyklischen Umfeld, in dem in der Regel die frühen und mutigen Anleger allmählich dazu neigen, ihre Gewinne mitzunehmen. Dies ist der Grund, warum Märkte zwischen ihren extremen hin- und her pendeln.
Aber Achtung: beachten Sie bitte auch, dass es erst brenzlig wird, sobald die wichtige Region von 70 % unterschritten wird. Bis dahin gilt die alte Börsenregel: ein Markt kann länger überhitzt bleiben als dies vernünftig wäre, bzw „Overbougt does not mean it is over“.
Erst unterhalb von 70 % würde sich die Konsolidierung ausweiten, da immer mehr Aktien ihre wichtigste Unterstützung verlieren und weitere Branchen und Sektoren unter Druck geraten.
DAX: Weihnachtsrallye schon beendet?
Vor allem der gelassene P & F Chart für den DAX zeigt Ihnen, dass der aktuelle Impuls schon sehr „reif“ ist. Die Bullen haben geliefert und es sieht so aus, als wäre der größte Teil der Jahresend-Rally bereits Geschichte. Immerhin hat sich eine ungewöhnlich lange und dynamische X- Spalte gebildet, die das Momentum der Kursbewegung ausdrückt. Übergeordnet ist dies positiv aber kurzfristig steigt die Gefahr von Gewinnmitnahmen. Insofern korrespondiert der aktuelle Chart mit dem inneren Markt für die US- Börse (siehe oben). Auch diese ist langfristig positiv, deutet aber auf kurzfristige Risiken bzw. übliche Gewinnmitnahmen.
Mit einem Kursrückgang von etwa 500 Punkten, bzw. bis knapp oberhalb der runden Marke von 11.000 muss demnächst gerechnet werden. Dieser entspräche dann auch in etwa der halben Länge der aktuellen X- Spalte. Eine Korrektur in diesem Ausmaß ist üblich und wäre übergeordnet kein Beinbruch. Immerhin werden impulsartige Kursbewegungen häufig zumindest teilweise wieder korrigiert. Kritisch wird es erst, falls wir in die altbekannte Seitwärtsbewegung zurückfallen sollten. Oder der DAX sogar die aufsteigende Unterstützungsgerade unterschreiten sollte. Bis dahin ist es aber wirklich noch ein weiter Weg.
Auch sentimenttechnisch wären Gewinnmitnahmen im neuen Jahr nachvollziehbar, da der zukünftige US-Präsident dann bald ins Amt kommt und die Erwartungen größer werden.
Falls Sie sich für die Philosophie des inneren Marktes und der P & F Charts interessieren, beachten Sie bitte auch mein Gratis- E-Book.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und auch im kommenden Jahr viel Erfolg in jeder Hinsicht und stets ein gutes „Händchen“ an der Börse.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Klaus Buhl
Quelle: Libra Invest, Autor: