Rohstoff-Superzyklus: Vorbei, Korrektur oder was?
(shareribs.com) Im Zuge der Korrektur an den Rohstoffmärkten wird derzeit wieder das Ende des oft zitierten Rohstoffsuperzyklus diskutiert. Diese Zeit der enorm hochpreisigen Rohstoffe hat Ende des letzten Jahrtausends begonnen und soll dem Vernehmen nach im vergangenen Jahr die Spitze erreicht haben. Ein Argument der Superzyklus-Skeptiker ist das abflachende Wachstum Chinas und ein Ende der quantitativen Lockerung in den USA, wodurch die verfügbaren Mittel zurückgegangen sind.
Die Entwicklung der Rohstoffpreise, vor allem jener leicht börsenhandelbaren wie Öl, Industriemetallen und Agrarrohstoffen, hing immer wieder mit einer hohen Liquidität an den Märkten zusammen. Mit Senkung der Zinssätze auf ein Rekordtief in den USA sind die Rohstoffpreise nach der Finanzkrise binnen kürzester Zeit nahezu wieder auf das Vorkrisenniveau gestiegen.
Aber nicht nur technische Faktoren sind es, die die Rohstoffpreise treiben. Nicht umsonst erfolgte der rasante Anstieg der Preise nahezu zeitgleich mit dem Eintritt Chinas in die WTO Ende 2001. Ein weiterer wesentlicher Treiber des Wachstums ist Indien, welches mit einer ebenso großen Bevölkerung wie China aufwarten kann, allerdings unter-scheiden sich die wirtschaftlichen Strukturen des Landes wesentlich von jenen Chinas. Aber auch Indien ist seit dem Jahr 2001 deutlich schneller gewachsen, als in den Jahren zuvor. Zwar gab es immer wieder kurze Phasen starken Wachstums, aber erst ab dem Jahr 2003 lagen die Wachstumsraten permanent deutlich oberhalb von sechs Prozent.
Wachsende Volkswirtschaften bringen ein Wachstum der Mittelschicht mit sich, welches in China bereits deutlich weiter fortgeschritten ist als in Indien. Global rechnet die Weltbank mit einem rasanten Wachstum der Mittelschicht. Entfielen im Jahr 2000 56 Prozent der globalen Bevölkerung, die der kaufkraftstarken Mittelschicht zuzuordnen sind, auf Entwicklungs- und Schwellenländer, dürften es im Jahr 2030 93 Prozent sein.
In absoluten Zahlen bedeutet dies 430 Mio. im Jahr 2000 und 1,15 Mrd. im Jahr 2030. Mit wachsendem Einkommen wächst auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Energie und Basismetallen wie Kupfer So ist beispielsweise davon auszugehen, dass der Pro-Kopf-Bedarf in China von knapp vier Kilogramm Kupfer im Jahr 2008 auf gut neun Kilogramm im Jahr 2025 steigt. Gleichzeitig kämpfen Rohstoffproduzenten mit höherem Investitionsbedarf für immer tiefere Minen, sinkenden Erzgehalten und höheren Risiken bei der Förderung in politisch instabilen Ländern.
Dies zeichnet sich bereits heute ab. Freeport-McMoRan hat große Schwierigkeiten, die Grasberg-Mine in Indonesien, die über die größten Kupfervorkommen der Welt verfügt, auszubeuten. Im mit Abstand wichtigsten Kupferlieferanten Chile wehrt sich die Bevölkerung gegen neue Minen und den wichtigen Ausbau der Stromnetze und der Stromerzeugung.
Analysten vergleichen den derzeitigen Preiszyklus bei Rohstoffen gerne mit früheren Phasen hoher Preise. Allerdings unterscheidet sich der jetzige Zyklus mindestens vom letzten Zyklus in den siebziger und achtziger Jahren. Denn erst mit dem Ende der Sowjetunion, der Expansion des Kapitalismus im Osten und Lateinamerika wurden Marktmächte freigesetzt, die ein rasantes Wachstum überhaupt ermöglichen.
Obgleich die Rohstoffpreise zuletzt wieder schwächelten und auch in den kommenden Monaten weitere Schwächephasen erleben dürften, ist längerfristig von weiter steigenden Preisen auszugehen. Dies gilt nicht nur für Öl und Basismetalle. Auch die Preise für Lebensmittel dürften sich weiter verteuern, ebenso die Preise für bislang nicht handelbare Rohstoffe wie Seltene Erden.
Risiken ergeben sich derweil aus wachsenden Investitionen, die eine Steigerung der Produktion zur Folge haben. Hierbei ist zu bedenken, dass einfach zu erschließende Vorkommen, wie bei Öl und Basismetallen, überwiegend bereits bekannt sind und ausgebeutet werden. Bei Öl wird derzeit stark in die Erschließung von Tiefsee-Vorkommen investiert. Solche auf viele Jahre angelegten Projekte setzen aber einen hohen Weltmarktpreis voraus, um überhaupt kostendeckend umgesetzt werden zu können.
Die Entwicklung der Rohstoffpreise, vor allem jener leicht börsenhandelbaren wie Öl, Industriemetallen und Agrarrohstoffen, hing immer wieder mit einer hohen Liquidität an den Märkten zusammen. Mit Senkung der Zinssätze auf ein Rekordtief in den USA sind die Rohstoffpreise nach der Finanzkrise binnen kürzester Zeit nahezu wieder auf das Vorkrisenniveau gestiegen.
Aber nicht nur technische Faktoren sind es, die die Rohstoffpreise treiben. Nicht umsonst erfolgte der rasante Anstieg der Preise nahezu zeitgleich mit dem Eintritt Chinas in die WTO Ende 2001. Ein weiterer wesentlicher Treiber des Wachstums ist Indien, welches mit einer ebenso großen Bevölkerung wie China aufwarten kann, allerdings unter-scheiden sich die wirtschaftlichen Strukturen des Landes wesentlich von jenen Chinas. Aber auch Indien ist seit dem Jahr 2001 deutlich schneller gewachsen, als in den Jahren zuvor. Zwar gab es immer wieder kurze Phasen starken Wachstums, aber erst ab dem Jahr 2003 lagen die Wachstumsraten permanent deutlich oberhalb von sechs Prozent.
Wachsende Volkswirtschaften bringen ein Wachstum der Mittelschicht mit sich, welches in China bereits deutlich weiter fortgeschritten ist als in Indien. Global rechnet die Weltbank mit einem rasanten Wachstum der Mittelschicht. Entfielen im Jahr 2000 56 Prozent der globalen Bevölkerung, die der kaufkraftstarken Mittelschicht zuzuordnen sind, auf Entwicklungs- und Schwellenländer, dürften es im Jahr 2030 93 Prozent sein.
In absoluten Zahlen bedeutet dies 430 Mio. im Jahr 2000 und 1,15 Mrd. im Jahr 2030. Mit wachsendem Einkommen wächst auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Energie und Basismetallen wie Kupfer So ist beispielsweise davon auszugehen, dass der Pro-Kopf-Bedarf in China von knapp vier Kilogramm Kupfer im Jahr 2008 auf gut neun Kilogramm im Jahr 2025 steigt. Gleichzeitig kämpfen Rohstoffproduzenten mit höherem Investitionsbedarf für immer tiefere Minen, sinkenden Erzgehalten und höheren Risiken bei der Förderung in politisch instabilen Ländern.
Dies zeichnet sich bereits heute ab. Freeport-McMoRan hat große Schwierigkeiten, die Grasberg-Mine in Indonesien, die über die größten Kupfervorkommen der Welt verfügt, auszubeuten. Im mit Abstand wichtigsten Kupferlieferanten Chile wehrt sich die Bevölkerung gegen neue Minen und den wichtigen Ausbau der Stromnetze und der Stromerzeugung.
Analysten vergleichen den derzeitigen Preiszyklus bei Rohstoffen gerne mit früheren Phasen hoher Preise. Allerdings unterscheidet sich der jetzige Zyklus mindestens vom letzten Zyklus in den siebziger und achtziger Jahren. Denn erst mit dem Ende der Sowjetunion, der Expansion des Kapitalismus im Osten und Lateinamerika wurden Marktmächte freigesetzt, die ein rasantes Wachstum überhaupt ermöglichen.
Obgleich die Rohstoffpreise zuletzt wieder schwächelten und auch in den kommenden Monaten weitere Schwächephasen erleben dürften, ist längerfristig von weiter steigenden Preisen auszugehen. Dies gilt nicht nur für Öl und Basismetalle. Auch die Preise für Lebensmittel dürften sich weiter verteuern, ebenso die Preise für bislang nicht handelbare Rohstoffe wie Seltene Erden.
Risiken ergeben sich derweil aus wachsenden Investitionen, die eine Steigerung der Produktion zur Folge haben. Hierbei ist zu bedenken, dass einfach zu erschließende Vorkommen, wie bei Öl und Basismetallen, überwiegend bereits bekannt sind und ausgebeutet werden. Bei Öl wird derzeit stark in die Erschließung von Tiefsee-Vorkommen investiert. Solche auf viele Jahre angelegten Projekte setzen aber einen hohen Weltmarktpreis voraus, um überhaupt kostendeckend umgesetzt werden zu können.
Quelle: shareribs.com, Autor:
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