27.06.14  Kolumne  Metalle 

Neues Kursziel für den DAX 9.400 Punkte

(Libra Invest) Liebe Leserinnen und Leser,

auch für die vergangene Handelswoche kann ich meinen Hinweis der Vorwoche wiederholen, dass es derzeit bei der Fußball WM eindeutig spannender zugeht als an den Börsen. Aber immerhin kam ja gestern Nachmittag, kurz vor dem Fußballspiel, etwas Bewegung in die Sache. Ausgelöst durch die mahnenden Worte eines US-Notenbankgouverneurs, dass die erste Leitzinserhöhung durchaus schon zu Beginn des Jahres 2015 stattfinden könnte, rauschten die Indizes zunächst in die Tiefe. Auch eine gewisse Unsicherheit über die Inflationserwartung spielte dabei eine Rolle und verstärkte den Verkaufsdruck.

Viel wichtiger ist mir aber Ihnen zu zeigen, dass die Börsianer in einer Traumwelt zu leben scheinen. Denn einige der Parameter, die die Kurse nach oben schieben, können nicht auf Dauer zusammen passen. Ich jedenfalls bin davon überzeugt, dass ein stabiler Aufschwung, fallende Zinsen und übermäßige Liquidität durch die Notenbanken bei gleichzeitig stabilen Preisen in der Praxis nicht gemeinsam und auf Dauer auftreten können. Daran wurden gestern einige Marktteilnehmer erinnert.

Dies muss natürlich nicht das Ende des Aufschwunges sein, aber ein gewisses Ausatmen der Kurse wäre sicherlich nicht das schlecht für den übergeordneten Trend. Mir jedenfalls wird allmählich der lange Zeitraum ohne eine größere Korrektur etwas unheimlich.

Vor allem im kurzfristigen inneren Markt erkennt man gut, wie sehr die Kurse heiß gelaufen sind und dass wir schon längst wieder in der oberen extremen Zone handeln. Doch dazu später mehr.

Werfen wir zuerst einen Blick auf den DAX, der gestern Nachmittag exakt auf der wichtigen Unterstützung der steigenden 50 -Tage Linie gedreht hat.

DAX: neues Kursziel 9.400 Punkte



Wie Sie sehen können, hat der kurze Ausflug unter die Unterstützung von 9.850 Punkten ein Verkaufssignal der P & F Technik ausgelöst. Dies ist zwar ein Warnschuss, aber noch kein Beinbruch, da wir nach wie vor oberhalb der wichtigen Unterstützungslinie handeln. Es ist auch beruhigend, dass sofort wieder Kaufinteresse aufkam – auch  im späten US-Handel.

Trotzdem müssen wir nun genau beobachten, ob sich das Kräfteverhältnis nicht in Richtung der Verkäufer verschiebt. Immerhin haben die Bären gestern auf aktuellem Niveau größeren Druck auf die die Kurse ausgeübt als noch vor wenigen Tagen. Ebenfalls hat sich das Projektionsziel für den DAX um genau 1.000 Punkte nach unten verschoben und deutet jetzt auf die Region von 9.400 Punkten.

Aber wie gesagt, noch handeln wir oberhalb der wichtigen 50 Tage Linie, und der aufsteigenden Trendgeraden. Solange wir darüber bleiben, mache ich mir keine Sorgen für den übergeordneten Trend. Unterhalb davon aber müssen wir uns auf eine langwierige und zähe Seitwärtsbewegung in den Sommermonaten einstellen.

Der innere Markt ist kurzfristig überhitzt

Der wichtige kurzfristige Indikator des inneren Marktes, der Ihnen die Relation der Titel zeigt die oberhalb der 50-Tage-Linie handeln, verdeutlicht wie sehr sich die US Börsen festgefahren haben. In der vergangenen Woche handelten immerhin noch 81 % aller Aktien oberhalb ihrer wichtigen 50- Tage- Linie



Doch nun bröckelte diese Zahl etwas ab und ich habe den Eindruck, dass sich erste Anleger auf Gewinnmitnahmen oder eine Korrektur vorbereiten.  Noch ist die Tendenz nicht deutlich, aber bitte bedenken Sie, dass es völlig normal ist, dass die Märkte stets zwischen ihren extremen Ausprägungen pendeln. Es ist praktisch unmöglich, dass sich ein Index über einen langen Zeitraum in einer der beiden extremen Ausprägungen aufhält. Dies liegt daran, dass in der oberen Hälfte stets die frühen und mutigen Anleger ab einem gewissen Punkt aussteigen und ihre Gewinne mitnehmen.

Und im unteren Bereich ist es umgekehrt. Hier finden sich regelmäßig mutige Investoren und hart gesottene Spekulanten, die sehr früh wieder in einen überverkauften Markt einsteigen und eine Bodenbildung einleiten, die dann erst von den übrigen Anlegern entdeckt wird.

Oder anders ausgedrückt: es ist völlig normal, dass ein Markt stets danach strebt die  extremen Bereiche zu verlassen, um in den mittleren Bereich zurück zu fallen. Genau so entsteht ja auch der berühmte Gummibandeffekt.

Die jetzige Kursbewegung ist noch längst kein Grund sich Sorgen zu machen, aber ich werde sie gut  im Auge behalten. Denn jede Korrektur beginnt mit einer kleinen Kursbewegung und startet meist im oberen extremen Bereich dieses Indikators des inneren Marktes.

Nikkei Index mit hohem Kurspotential

Speziell der wenig aufgeregte P & F Chart des japanischen Nikkei Index zeigt Ihnen,  dass die mehrmonatige Bodenbildung beendet zu sein scheint. Jedenfalls wurde der wichtige Widerstand bei etwa 15.250 Punkten aus dem Weg geräumt. Ebenfalls wurde kürzlich die fallende Widerstandslinie geknackt und ein neues Projektionsziel gebildet.



Ich kann mir gut vorstellen, dass wir demnächst Kurse oberhalb von 16.000 Punkten sehen werden und dass sogar das Projektionsziel bei über 17.000 keine Utopie ist. Der fundamentale Hintergrund ist in der niedrigen Bewertung der japanischen Aktien im weltweiten Vergleich bei gleichzeitig extrem expansiver Geldpolitik der heimischen Notenbank zu finden. Darüber hinaus ist es auch kein Geheimnis, dass sowohl Regierung als auch Notenbank alles versuchen, den japanischen Yen weiter zu schwächen um den Export zu stärken.

Die konkreten Hinweise entnehmen Sie wie gewohnt dem Premium Brief.

Bitte beachten Sie auch mein neues Gratis-E-Book, welches Sie in die Philosophie des inneren Marktes einführt.

Nun wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende und viel Erfolg mit Ihren Positionen,

mit sommerlichen Grüßen

Ihr Klaus Buhl

Quelle: Libra Invest, Autor: (klausbuhl)

 

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