DAX droht unter die Trendgerade zu kippen
(Libra Invest) Liebe Leserinnen und Leser,
hoffentlich sind Sie gut durch die Woche gekommen, haben das tolle Wetter etwas genießen können - und sich nicht nur über die Kapriolen an den Börsen den Kopf zerbrochen. Auch wenn es leichter gesagt als getan ist: permanent über die Kurszuckungen zu grübeln und neue Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten zu durchdenken, bringt weniger als sich vorab einen Plan zu machen und diesen kühl auszuführen. Denn wenn wir einmal ehrlich sind: ganz egal um wieviele Ecken man vorausdenkt, und welche (meist aus der Vergangenheit abgeleitete Szenarien) man einkalkuliert, fast immer rennt die Masse der Anleger in eine unerwartete Richtung und entwickelt sich die Dynamik des Herdentriebs anders als man denkt. So entstehen die unkalkulierbaren Übertreibungen der Kurse in beide Richtungen, die jeden Anleger schon schmerzhaft daran erinnert haben, dass die Börse kein effizienter Marktplatz ist.
Ob wir uns heute in einer solchen Übertreibungsphase befinden oder nicht, wird die Zukunft noch beweisen müssen. Heute können wir uns lediglich mit dem Abwägen von Wahrscheinlichkeiten und natürlich den aktuellen Marktkräften befassen. Und die waren vor allem bei den heimischen Papieren gewaltig, wie der emotionslose P & F Chart zeigt.
DAX bestätigt Verkaufssignal
Schon seit etwa 10 Tagen zeigte der P & F Chart des DAX auf die Region von 9.100 Punkten als Projektionsziel und möglichen Anlaufpunkt. Mit großer Dynamik hat das dreifache Verkaufssignal vom 7. März vor allem gestern seine potentielle Durchschlagskraft gezeigt.
Da der DAX nun knapp unterhalb der positiven Unterstützungsgeraden handelt, stellt sich die Frage, ob der langjährige Aufwärtstrend kippt – oder „nur“ durch eine heftige Seitwärtsbewegung ausgependelt wird.
Da es für die Börse und die Emotionen der Menschen kein Regiebuch gibt, muss heute natürlich auch ein Unterschreiten der Trendgeraden einkalkuliert werden. Speziell politische Börsen können bekanntlich sehr heftige und (wie man erst hinterher weiß) oft übertriebene Kursbewegungen auslösen. Sehr viel heftiger als die US-Börsen reagierte der DAX übrigens auch im August/September 2013 (Ziffer 9 im linken Bereich der Grafik). Damals wurde die Unterstützungsgerade kurz unterschritten, bevor sich dieser Ausrutscher aber sogar als positiver Trendbeschleuniger herausstellte (falscher Ausbruch). Aus Sicht des P & F Charts wäre es sehr wichtig, wenn sich der Wochenschluss heute oberhalb oder wenigstens in Reichweite der psychologisch wichtigen Marke von 9.000 abspielen würde. Unterhalb davon gäbe es bis zum September-Zwischenhoch bei 8.750 keine brauchbare Unterstützung. Dann käme sogar die Marke von 8.500 in Reichweite. Aber dies ist alles Zukunftsmusik, wegen der kurzfristig überverkauften Lage tippe ich eher auf eine Verteidigung der Region von 9.000 und die Etablierung einer Seitwärtsrange. Dafür spricht auch die Tatsache, dass der DAX schon ungewöhnlich lang nicht mehr korrigiert hat und außerdem zu viele Analysten von einer guten ersten Jahreshälfte und einer schwierigen zweiten ausgegangen sind. Da „musste“ es ja fast zwangsläufig anders kommen.
Erschwert wird die Lage aus Sicht der Käufer durch die nun sogar fallende 50-Tage-Linie, die der DAX bei etwa 9.450 unterschritten hat. (Hier nicht zu erkennen) Nun könnte also die bei 8.820 verlaufende 200-Tage-Linie eine magnetische Anziehungskraft ausüben.
Die konkreten Empfehlungen mit Ein-und Ausstiegszeitpunkten erfahren Sie wie gewohnt im diversifizierten Premiumbrief. Hier führe ich zwei Musterdepots. Ein eher übergeordnetes Investment-Depot und ein schnelleres, mit dem ich die systematisch denkenden „Investor-Trader“ anspreche.
Innerer Markt weicht auf
Vergangene Woche habe ich hier geschrieben, dass der innere Markt „heissgelaufen“ ist. Nun aber beginnt er sich deutlich abzukühlen und weicht sogar schon auf kritischem Niveau von innen her auf (auf der kurzfristigen Ebene).
Bisher hat sich der US-Markt ungewöhnlich widerstandskräftig gezeigt. Hier scheint der Aufwärtstrend und der Anlagedruck kräftiger als bei uns zu sein. Dies aber könnte nun umgekehrt auch zu einem Risiko werden. Dann nämlich, wenn sich dort die gestrige Abwärtsdynamik weiter fortsetzt und dadurch die Nervosität der europäischen Anleger verstärkt. Frei nach dem altbekannten Motto: wenn die Wall Street hustet, droht dem DAX eine Lungenentzündung.
Und leider deutet zumindest der schnelle 50-Tage-Indikator auf eine Verschlechterung der technischen Situation der US-Märkte. (Der über-geordnete NYSE Bullish Percent bleibt bislang positiv aber überhitzt).
Die folgende Grafik zeigt Ihnen die Relation der Aktien an der NYSE, die oberhalb ihrer wichtigen 50-Tage-Linie handeln, und somit dazu beitragen den Markt zu stabilisieren. Beachten Sie also umgekehrt, ob sich die Anzahl der Titel systematisch erhöht, die unter ihre wichtigste Unterstützung rutscht und dadurch den Markt von innen her auf-weicht. Dadurch steigt die Gefahr, dass der Index sich weiter abschwächt.
Wie Sie sehen, handeln wir wieder in einer negativen 0-Spalte und unterhalb der Unterstützungslinie. Auf hohem Niveau hat der zyklische Indikator also gedreht, was auf eine potentiell hohe Fallhöhe deutet. Da Märkte zwischen überhitzten und überverkauften Zuständen pendeln, folgt typischerweise auf einen Spaltenwechsel im oberen Bereich eine deutliche Konsolidierung. Ein Durchatmen der Kurse an den US-Börsen von weiteren 5 % wäre demnach keine Überraschung – aber auch kein Beinbruch.
Fazit: bleiben Sie besonnen und lassen sich nicht vorschnell aus Ihren Positionen treiben. Beachten Sie Ihre Stopps und lassen den Markt entscheiden. Dies ist fast immer der bessere und systematischere Weg.
Goldsektor bleibt unter Strom
Da ich Sie aber nicht zu deprimiert ins Wochenende schicken will, zeige ich hier noch einen Sektorchart, den der Goldminen.
In diesem Sektor, der wohl der erfolgreichste dieses Jahres ist, hat sich eines meiner Lieblingschartmuster gebildet: eine Untertasse mit Henkel, die so aussieht wie sie heißt und eine vollendete Bodenbildungsformation darstellt.
In diesem Sektor spielt die Musik, hier sollten mutige Anleger nach starken Titeln suchen. Nachdem der Sektor im vergangenen Jahr um 50 % absackte, schwingt das Pendel nun in die andere Richtung.
Hier können Sie sich für meinen informativen Newsletter anmelden, um über die Signale des inneren Marktes informiert zu bleiben.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und viel Erfolg mit Ihren Engagements,
Herzliche Grüße aus dem Rheinland,
Ihr Klaus Buhl
hoffentlich sind Sie gut durch die Woche gekommen, haben das tolle Wetter etwas genießen können - und sich nicht nur über die Kapriolen an den Börsen den Kopf zerbrochen. Auch wenn es leichter gesagt als getan ist: permanent über die Kurszuckungen zu grübeln und neue Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten zu durchdenken, bringt weniger als sich vorab einen Plan zu machen und diesen kühl auszuführen. Denn wenn wir einmal ehrlich sind: ganz egal um wieviele Ecken man vorausdenkt, und welche (meist aus der Vergangenheit abgeleitete Szenarien) man einkalkuliert, fast immer rennt die Masse der Anleger in eine unerwartete Richtung und entwickelt sich die Dynamik des Herdentriebs anders als man denkt. So entstehen die unkalkulierbaren Übertreibungen der Kurse in beide Richtungen, die jeden Anleger schon schmerzhaft daran erinnert haben, dass die Börse kein effizienter Marktplatz ist.
Ob wir uns heute in einer solchen Übertreibungsphase befinden oder nicht, wird die Zukunft noch beweisen müssen. Heute können wir uns lediglich mit dem Abwägen von Wahrscheinlichkeiten und natürlich den aktuellen Marktkräften befassen. Und die waren vor allem bei den heimischen Papieren gewaltig, wie der emotionslose P & F Chart zeigt.
DAX bestätigt Verkaufssignal
Schon seit etwa 10 Tagen zeigte der P & F Chart des DAX auf die Region von 9.100 Punkten als Projektionsziel und möglichen Anlaufpunkt. Mit großer Dynamik hat das dreifache Verkaufssignal vom 7. März vor allem gestern seine potentielle Durchschlagskraft gezeigt.
Da der DAX nun knapp unterhalb der positiven Unterstützungsgeraden handelt, stellt sich die Frage, ob der langjährige Aufwärtstrend kippt – oder „nur“ durch eine heftige Seitwärtsbewegung ausgependelt wird.
Da es für die Börse und die Emotionen der Menschen kein Regiebuch gibt, muss heute natürlich auch ein Unterschreiten der Trendgeraden einkalkuliert werden. Speziell politische Börsen können bekanntlich sehr heftige und (wie man erst hinterher weiß) oft übertriebene Kursbewegungen auslösen. Sehr viel heftiger als die US-Börsen reagierte der DAX übrigens auch im August/September 2013 (Ziffer 9 im linken Bereich der Grafik). Damals wurde die Unterstützungsgerade kurz unterschritten, bevor sich dieser Ausrutscher aber sogar als positiver Trendbeschleuniger herausstellte (falscher Ausbruch). Aus Sicht des P & F Charts wäre es sehr wichtig, wenn sich der Wochenschluss heute oberhalb oder wenigstens in Reichweite der psychologisch wichtigen Marke von 9.000 abspielen würde. Unterhalb davon gäbe es bis zum September-Zwischenhoch bei 8.750 keine brauchbare Unterstützung. Dann käme sogar die Marke von 8.500 in Reichweite. Aber dies ist alles Zukunftsmusik, wegen der kurzfristig überverkauften Lage tippe ich eher auf eine Verteidigung der Region von 9.000 und die Etablierung einer Seitwärtsrange. Dafür spricht auch die Tatsache, dass der DAX schon ungewöhnlich lang nicht mehr korrigiert hat und außerdem zu viele Analysten von einer guten ersten Jahreshälfte und einer schwierigen zweiten ausgegangen sind. Da „musste“ es ja fast zwangsläufig anders kommen.
Erschwert wird die Lage aus Sicht der Käufer durch die nun sogar fallende 50-Tage-Linie, die der DAX bei etwa 9.450 unterschritten hat. (Hier nicht zu erkennen) Nun könnte also die bei 8.820 verlaufende 200-Tage-Linie eine magnetische Anziehungskraft ausüben.
Die konkreten Empfehlungen mit Ein-und Ausstiegszeitpunkten erfahren Sie wie gewohnt im diversifizierten Premiumbrief. Hier führe ich zwei Musterdepots. Ein eher übergeordnetes Investment-Depot und ein schnelleres, mit dem ich die systematisch denkenden „Investor-Trader“ anspreche.
Innerer Markt weicht auf
Vergangene Woche habe ich hier geschrieben, dass der innere Markt „heissgelaufen“ ist. Nun aber beginnt er sich deutlich abzukühlen und weicht sogar schon auf kritischem Niveau von innen her auf (auf der kurzfristigen Ebene).
Bisher hat sich der US-Markt ungewöhnlich widerstandskräftig gezeigt. Hier scheint der Aufwärtstrend und der Anlagedruck kräftiger als bei uns zu sein. Dies aber könnte nun umgekehrt auch zu einem Risiko werden. Dann nämlich, wenn sich dort die gestrige Abwärtsdynamik weiter fortsetzt und dadurch die Nervosität der europäischen Anleger verstärkt. Frei nach dem altbekannten Motto: wenn die Wall Street hustet, droht dem DAX eine Lungenentzündung.
Und leider deutet zumindest der schnelle 50-Tage-Indikator auf eine Verschlechterung der technischen Situation der US-Märkte. (Der über-geordnete NYSE Bullish Percent bleibt bislang positiv aber überhitzt).
Die folgende Grafik zeigt Ihnen die Relation der Aktien an der NYSE, die oberhalb ihrer wichtigen 50-Tage-Linie handeln, und somit dazu beitragen den Markt zu stabilisieren. Beachten Sie also umgekehrt, ob sich die Anzahl der Titel systematisch erhöht, die unter ihre wichtigste Unterstützung rutscht und dadurch den Markt von innen her auf-weicht. Dadurch steigt die Gefahr, dass der Index sich weiter abschwächt.
Wie Sie sehen, handeln wir wieder in einer negativen 0-Spalte und unterhalb der Unterstützungslinie. Auf hohem Niveau hat der zyklische Indikator also gedreht, was auf eine potentiell hohe Fallhöhe deutet. Da Märkte zwischen überhitzten und überverkauften Zuständen pendeln, folgt typischerweise auf einen Spaltenwechsel im oberen Bereich eine deutliche Konsolidierung. Ein Durchatmen der Kurse an den US-Börsen von weiteren 5 % wäre demnach keine Überraschung – aber auch kein Beinbruch.
Fazit: bleiben Sie besonnen und lassen sich nicht vorschnell aus Ihren Positionen treiben. Beachten Sie Ihre Stopps und lassen den Markt entscheiden. Dies ist fast immer der bessere und systematischere Weg.
Goldsektor bleibt unter Strom
Da ich Sie aber nicht zu deprimiert ins Wochenende schicken will, zeige ich hier noch einen Sektorchart, den der Goldminen.
In diesem Sektor, der wohl der erfolgreichste dieses Jahres ist, hat sich eines meiner Lieblingschartmuster gebildet: eine Untertasse mit Henkel, die so aussieht wie sie heißt und eine vollendete Bodenbildungsformation darstellt.
In diesem Sektor spielt die Musik, hier sollten mutige Anleger nach starken Titeln suchen. Nachdem der Sektor im vergangenen Jahr um 50 % absackte, schwingt das Pendel nun in die andere Richtung.
Hier können Sie sich für meinen informativen Newsletter anmelden, um über die Signale des inneren Marktes informiert zu bleiben.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und viel Erfolg mit Ihren Engagements,
Herzliche Grüße aus dem Rheinland,
Ihr Klaus Buhl
Quelle: Libra Invest, Autor:
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