10.07.15  Kolumne  Metalle 

Bankenrettungshorror geht in die nächste Runde

(Stabilitas Fonds) Der Goldpreis gibt im gestrigen New Yorker Handel von 1.162 auf 1.159 $/oz nach. Heute Morgen entwickelt sich der Goldpreis im Handel in Shanghai und Hongkong stabil und notiert aktuell mit 1.161 $/oz um etwa 4 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien bleiben weltweit vernachlässigt.


Von der Weltfinanzkrise zum Crack-up-Boom (Katastrophenhausse)

Unser gestriger Kommentar (09.07.15): “Die griechischen Regierungsvertreter und die europäischen Gutmenschenpolitiker können machen und sagen was sie wollen. Die Banken werden ihre griechischen Kredite und die darauf fälligen Zinszahlungen mit ihren Institutionen (IWF, EZB, Finanzministerien, korrumpierte Journalisten) bis zu negativen Zinsen für Sparer, einer Mautabgabe für Pkw oder mit einer alternativlosen Vermögensabgabe durchsetzen“.

10.07.15: Banken bieten sich neues Rettungspaket an. Mit ihren Institutionen EU-Kommission, EZB und IWF (Quelle: Bild.de) haben die Banken in Brüssel ein neues Hilfspaket ausgearbeitet, das ihre Konkursverschleppung bei anhaltend hohen Gehalts- und Bonuszahlungen für die Vorstände und Spitzenangestellte verlängern kann. Da Frankreichs Banken besonders betroffen sind, hatte Frankreichs Finanzminister Michel Sapin seine Beamten nach Brüssel (Quelle: Bild.de) geschickt, um an dem Paket mitzuschreiben. Mit dem Programm sollen für die Bankenrettung 53,5 Mrd Euro bereitgestellt werden.

Die griechische Regierung, die vor wenigen Tagen von der griechischen Bevölkerung dafür gefeiert wurde, das Rettungspaket für die Banken abzulehnen, wird das Paket jetzt, selbst unter dem Risiko, die Regierungsverantwortung zu verlieren, durch das Parlament peitschen. Alle deutschen Abgeordneten, die noch bis gestern einen Grexit gefordert haben, werden dem wieder alternativlosen Bankenrettungspaket in den nächsten Tagen zustimmen. Offen bleibt, wie die anderen abstimmungspflichtigen europäischen Parlamente in diesem Schmierentheater mitspielen werden.

Kommentar: Jetzt ist auch klar, warum sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Junker und Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras bei ihren Schwätzchen immer so herzlich umarmt und gelacht haben. Sie wussten genau, dass die Banken ihr eigenes Rettungspaket pünktlich zum vorgesehenen Abstimmungszeitpunkt fertig geschrieben haben werden. Alles Gerede aller Abgeordneten im Bundestag, im Europaparlament und in Talkshows stellt sich im Nachhinein als irrelevantes Theater heraus.

Kanzlerin Angela Merkel wird das Rettungspaket als ihren Erfolg bei den Bemühungen um die Rettung des Euro und Europas feiern, Finanzminister Wolfgang Schäuble wird das gespielte Krisenmoment wieder nutzen, um die Banken- und Haftungsunion im Interesse der Banken auf dem Weg zu den Vereinigten Staaten von Europa voranzubringen und Bundesbankchef Jens Weidmann kann weiterhin Scheingewinne der EZB über die Bundesbank an Schäubles Haushalt weiterleiten, was bei einem Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro nicht mehr möglich wäre.

Bezahlt wird das Ganze vom "dummen deutschen Geld", also den Sparern, die auf die Zinsen ihrer Sparguthaben und die Rendite ihrer Anlagen in Lebensversicherungen verzichten. Da diese Umschichtung auf Dauer nicht ausreichen wird, bleiben die Pläne für die Pkw-Maut und die alternativlose Vermögensabgabe auf Abruf in der Schublade.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis entwickelt sich der Goldpreis bei einem nachgebenden Dollar seitwärts (aktueller Preis 33.655 Euro/kg, Vortag 33.600 Euro/kg). Am 18.07.11 hatte der Goldpreis die vorläufige Zielmarke von 1.600 $/oz überschritten und wurde damit erstmals seit über 20 Jahren wieder fair bewertet. Durch Preissteigerungen und die Ausweitung der Kreditmenge hat sich der faire Wert für den Goldpreis mittlerweile auf 1.800 $/oz erhöht. Mit der anhaltend volatilen Entwicklung an den Finanzmärkten ist nach heutiger Kaufkraft ein Preisband zwischen 1.700 und 1.900 $/oz gerechtfertigt. Unter 1.700 $/oz bleibt der Goldpreis unterbewertet, über 1.900 $/oz (nach aktueller Kaufkraft) beginnt eine relative Überbewertung. Bei einem Goldpreis von über 1.800 $/oz können viele Goldproduzenten profitabel wachsen und die Goldproduktion insgesamt längerfristig erhöhen.

Bei einem Goldpreis von unter 1.700 $/oz wird die Goldproduktion mittelfristig sinken. Wegen der fehlenden Anlagealternativen empfiehlt es sich, auch zum Beginn einer zu erwartenden Übertreibungsphase voll in Gold Silber und den Edelmetallaktien investiert zu bleiben. Mit der seit Anfang 2011 negativen Berichterstattung wurden die schwachen Hände aus dem Goldmarkt vertrieben, so dass nach dem Ausverkauf ab 2015 wieder mit einer stabileren und freundlicheren Preisentwicklung gerechnet werden kann. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift "Smart-Investor", Ausgabe April 2009 (www.smartinvestor.de) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.

Silber erholt sich (aktueller Preis 15,44 $/oz, Vortag 15,09 $/oz). Platin verbessert sich leicht (aktueller Preis 1.027 $/oz, Vortag 1.022 $/oz). Palladium gibt nach (aktueller Preis 642 $/oz, Vortag 653 $/oz). Die Basismetalle setzen die Erholung fort und verbessern sich um etwa 2%.

Der New Yorker Xau-Goldminenindex verliert 0,4% oder 0,3 auf 59,7 Punkte. Bei den Standardwerten geben Eldorado 3,7% und Kinross 2,5% ab. B2 Gold verbessert sich um 1,1%. Bei den kleineren Werten fallen Goldgroup 9,5%, Gabriel 7,3% und Belo Sun 7,0%. Red Eagle ziehen 13,1%, Golden Arrow 8,2% und Lydian 6,0% an. Bei den Silberwerten fallen Aurcana 11,4%, Silver Bull 8,7% und Silvercorp 7,8%. AZ-Mining können 15,2%, Impact 14,3% und Maya 10,0% zulegen.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel uneinheitlich. DRD fallen 4,5% und Harmony 3,2% zurück. Gold Fields erholen sich 2,6% und Anglogold 1,5%.

Die australischen Goldminenaktien entwickeln sich heute Morgen nachgebend. Bei den Produzenten fallen Resolute 7,8%, Millennium 7,4% und Phoenix 4,8%. Kingsrose können 3,7% und Northern Star 2,7% zulegen. Bei den Explorationswerten gibt Azumah 7,4% nach. Citigold verbessern sich 8,6% und Bassari 8,3%. Bei den Metallwerten erholen sich Gindalbie 15,0%, Grange 9,1% und Cape Lambert 5,0%.


Stabilitas Fonds

Der Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (A0ML6U) verliert 1,8% auf 63,92 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Western Areas (+3,3%) und Northern Star (+2,7%). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der Resolute (-7,8%), Azumah (-7,4%) und DRD (-4,5%). Der Fonds dürfte sich heute zum Xau-Vergleichsindex stabil entwickeln.

Der Fonds notiert seit dem Jahresbeginn aktuell auf Rang 1 von 125 Goldminenfonds: www.onvista.de

In der Monatsauswertung zum 30.06.15 gibt der Fonds um 2,7% nach und entwickelt sich damit deutlich besser als der Xau-Vergleichsindex, der um 10,7% zurückfällt. Die Outperformance im 1. Halbjahr 2015 ist vor allem auf die positive Entwicklung der großen australischen Produzenten zurückzuführen. Seit dem Jahresbeginn kann der Fonds mit einem Gewinn von 47,4% den Abstand zum Xau-Vergleichsindex weiter ausbauen. Seit der Auflage des Fonds ergibt sich ein Verlust von 34,4%, der vor dem Xau-Vergleichsindex (-46,9%) liegt. Das Fondsvolumen fällt bei leichten Abflüssen von 12,6 auf 11,7 Mio Euro zurück.

  • Gewinn im Jahr 2009: 131,1% (bester Goldminenfonds)
  • Gewinn im Jahr 2010: 81,3% (zweitbester Goldminenfonds)
  • Verlust im Jahr 2011: 22,3%
  • Verlust im Jahr 2012: 14,0%
  • Verlust im Jahr 2013: 62,9%
  • Gewinn im Jahr 2014: 4,6%
  • Gewinn im Jahr 2015: 47,4% (Xau-Vergleichsindex -0,4%)

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Der Stabilitas Silber & Weissmetalle (A0KFA1) verliert 2,3% auf 18,65 Euro. Die besten Fondswerte sind heute AZ-Mining (+15,2%), Impact (+14,3%) und Silver Standard (+4,5%). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der Silvercorp (-7,8%), Santacruz (-5,4%) und Coeur (-3,6%). Der Fonds dürfte heute parallel zum TSX-Venture Vergleichsindex leicht nachgeben.

In der Monatsauswertung zum 30.06.15 verliert der Fonds mit 5,0% deutlich weniger als der Hui-Vergleichsindex, der um 11,5% zurückfällt. Seit dem Jahresbeginn kann sich der Fonds mit einem Gewinn von 5,0% gegenüber dem Hui-Vergleichsindex (-0,9%) gut behaupten. Bei kleineren Zuflüssen verringert sich das Fondsvolumen durch die Kursverluste von 23,9 auf 22,8 Mio Euro.

  • Gewinn im Jahr 2009: 47,9%
  • Gewinn im Jahr 2010: 60,3% (zweitbester Rohstofffonds 2010, Euro und Euro am Sonntag)
  • Verlust im Jahr 2011: 27,3%
  • Verlust im Jahr 2012: 3,7%
  • Verlust im Jahr 2013: 53,7%
  • Verlust im Jahr 2014: 14,2%
  • Gewinn im Jahr 2015: 5,0% (Hui-Vergleichsindex -0,9%)

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Der Stabilitas Gold+Resourcen (A0F6BP) verliert 2,1% auf 24,02 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Rubicon (+3,5%), Panoramic (+3,3%) und Western Areas (+3,3%). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der Timmins (-6,4%), DRD (-4,5%) und Ramelius (-4,4%). Der Fonds dürfte heute parallel zum Xau-Vergleichsindex leicht nachgeben.

Der Fonds notiert seit dem Jahresbeginn aktuell auf Rang 4 von 241 Rohstofffonds: www.onvista.de

In der Monatsauswertung zum 30.06.15 verliert der Fonds mit 2,6% deutlich weniger als der Xau-Vergleichsindex der um 10,7% nachgibt. Der Fonds vergrößert damit den Abstand des Gewinns auf den Xau-Vergleichsindex seit Jahresbeginn auf 29,8% zu -0,4%. Das Fondsvolumen gibt parallel zu den Kursverlusten von 7,3 auf 7,2 Mio Euro leicht nach.

  • Gewinn im Jahr 2009: 12,4%
  • Gewinn im Jahr 2010: 21,8%
  • Verlust im Jahr 2011: 30,9%
  • Verlust im Jahr 2012: 20,1%
  • Verlust im Jahr 2013: 58,3%
  • Gewinn im Jahr 2014: 8,7%
  • Gewinn im Jahr 2015: 29,8% (Xau-Vergleichsindex -0,4%)

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.

Der Stabilitas Gold & Resourcen Special Situations (A0MV8V) verliert 1,2% auf 16,71 Euro. Die besten Fondswerte sind heute Base (+8,7%) und Western Potash (+5,4%). Belastet wird der Fonds durch die Kursrückgänge der Resolute (-7,8%), Millennium (-7,4%) und Matsa (-6,7%). Der Fonds dürfte sich heute parallel zum TSX-Venture Vergleichsindex seitwärts entwickeln.

Der Fonds notiert seit dem Jahresbeginn aktuell auf Rang 6 von 241 Rohstofffonds: www.onvista.de

In der Monatsauswertung zum 30.06.15 verliert der Fonds mit 4,0% etwas weniger als der TSX-Venture Vergleichsindex, der um 4,7% nachgibt. Seit dem Jahresbeginn entwickelt sich der Fonds mit einem Gewinn von 21,6% wesentlich besser als der TSX-Venture Vergleichsindex, der um 2,6% zurückfällt. Das Fondsvolumen gibt parallel zu den Kursverlusten von 2,0 auf 1,9 Mio Euro nach.

  • Gewinn im Jahr 2009: 73,1%
  • Gewinn im Jahr 2010: 87,4% (bester Rohstoff- und Energiefonds, Handelsblatt)
  • Verlust im Jahr 2011: 22,3%
  • Verlust im Jahr 2012: 37,1%
  • Verlust im Jahr 2013: 54,7%
  • Verlust im Jahr 2014: 22,1%
  • Gewinn im Jahr 2015: 21,6% (TSX-Venture Vergleichsindex -2,6%)

Hinweis: Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Ergebnisse.


Westgold

Die Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Mittwoch ein überdurchschnittlich großes Kaufinteresse. Im Goldbereich werden 1 oz Krügerrand vor Deutscher Wald Linde und Barren in allen Größen gesucht. Im Silberbereich werden 1 oz Maple Leaf und australische 1 kg-Münzen geordert. Die Verkaufsneigung bleibt niedrig. Etwa 10 Käufern steht 1 Verkäufer gegenüber. Die aktuellen Kurse finden Sie auf www.westgold.de.

Alle Angaben ohne Gewähr


© Stabilitas GmbH
www.stabilitas-fonds.de


Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor bzw. die aufgeführte Quelle verantwortlich. Der vertretene Standpunkt spiegelt nicht die Meinung des Website-Betreibers wider und stellt keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Beachten sie bitte auch unseren Risikohinweis!

Quelle: Stabilitas Fonds, Autor: (martinsiegel)

 

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