(shareribs.com) Peking 11.10.11 - Die chinesische Regierung hat angekündigt, eine bisher erhobene regionale Rohstoffsteuer auf Öl und Gas, ab November im gesamten Land erheben zu wollen. Neben Öl und Gas sollen auch Kokskohle und Seltene Erden besteuert werden. Mit dem Schritt will die Regierung die Umweltverschmutzung in China weiter eindämmen. Überdies könnte die Steuer die schwierige finanzielle Lage der Provinzen verbessern.

Wie der Staatsrat in China mitteilen ließ, werde der Verkauf von Rohöl und Erdgas landesweit mit fünf bis zehn Prozent besteuert. Zusätzlich wird Kokskohle mit einer Steuer von 8,0 bis 20,0 Yuan je Tonnen belegt. Ebenfalls soll die Förderung von Seltenen Erden stärker besteuert werden. Hier sollen 0,40 bis 60 Yuan/Tonne Erz kassiert werden, wobei davon auszugehen ist, dass vor allem die schweren Seltenen Erden mit höheren Abgaben belegt werden dürften.

China reformiert damit sein Steuersystem kräftig. Bisher wurde nach Fördervolumen abgerechnet, nun soll der Verkauf besteuert werden, wovon die Provinzen profitieren werden. Angepasst wurde auch die Besteuerung von ausländischen On- und Offshore Öl- und Gasfeldern. Die bisher abgerechneten Förderabgaben werden einer Rohstoffsteuer weichen.

Die Analysten von Moody's gehen davon aus, dass die Anpassung der Besteuerung die chinesischen Ölproduzenten bis zu 7,0 Mrd. USD kosten könnte, da die Abgaben sechs bis 13-mal so hoch wären, wie es derzeit noch der Fall ist. Weniger kritisch beurteilt Moody's die Auswirkungen für die Kohleproduzenten, auch wenn die Abgaben hier ebenfalls steigen.