(shareribs.com) Kopenhagen 08.11.12 - Der dänische Windanlagenbauer Vestas hat gestern seine Zahlen für das dritte Quartal 2012 vorgelegt. Diese fielen deutlich schwächer aus, als zuvor erwartet wurde. Es dürften weitere Entlassungen folgen. Die Aktie verzeichnete den größten Tagesverlust seit Jahresbeginn.

Vestas teilte gestern mit, dass das EBIT im dritten Quartal auf 13 Mio. Euro gesunken ist, erwartet wurde ein EBIT von 53,2 Mio. Euroa. Gleichzeitig aber konnte der Umsatz um 49 Prozent auf 1,988 Mrd. Euro gesteigert werden. Die Aktie sackte daraufhin zeitweise um 17 Prozent ab, der größte Tagesverlust seit Anfang 2012.

Vestas kämpft in einem überversorgten Markt mit sinkenden Produktpreisen, die die Rentabilität massiv haben schrumpfen lassen. Das Unternehmen will deshalb weitere 3.000 Arbeitsplätze abbauen, Ende 2013 will man dann noch 16.000 Mitarbeiter beschäftigen. Besorgt sind das Unternehmen und auch die Investoren auch wegen des Cash Flows. Dieser könnte Ende des Jahres bei null bis minus 500 Mio. Euro liegen. Vor drei Monaten hatte man noch einen positiven Cash Flow erwartet.

Verschärft wird die Lage noch, da das Unternehmen im letzten Quartal den geringsten Auftragseingang in einem dritten Quartal seit fünf Jahren verzeichnet hat. Umsatzseitig wird weiterhin am Ziel festgehalten, 6,5 bis 8,0 Mrd. Euro zu erzielen.

Vestas hatte vor einigen Wochen mitgeteilt, Gespräche mit dem japanischen Maschinenbauer Mitsubishi zu führen. Das Unternehmen wollte sich dazu jetzt nicht mehr äußern. Auch die Suche nach einem strategischen Investor wurde von CEO Ditlev Engel nicht kommentiert. Engel erwartet allerdings einen Rebound der Auftragseingänge im vierten Quartal. Weiterhin bietet die Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama, dass die Steuervergünstigungen für die Windbranche in den USA über das Jahr 2012 hinaus fortgesetzt werden.

Vestas korrigieren heute um 0,6 Prozent auf 26,49 Kronen. Auf Jahressicht hat sich die Aktie um 67,8 Prozent verbilligt.