(shareribs.com) Bonn 13.08.12 - Der Bonner Solarkonzern SolarWorld, bekannt für sein lautes Klagen wegen der ungeliebten chinesischen Konkurrenz, hat heute wenig erbauliche Zahlen für das erste Halbjahr 2012 vorgelegt und den dafür Verantwortlichen bereits auch schon ausgemacht.

Während SolarWorld einen Absatzanstieg auf 316 MW  verzeichnete, sank der Umsatz um 36,3 Prozent auf 340,1 Mio. Euro. Der starke Preisrückgang und der Wertverfall von Lagerware sorgte für notwendige Abschreibungen in Höhe von 33,5 Mio. Euro. Für Anzahlungen auf Silizium musste SolarWorld Wertberichtigungen von 80,8 Mio. Euro vornehmen. Unter’m Strich beendet SolarWorld das erste Halbjahr mit einem Minus von 143,8 Mio. Euro beim EBIT, nachdem vor Jahresfrist noch ein Plus von 70,5 Mio. Euro stand. Auch für das Gesamtjahr erwartet SolarWorld, dass kein positives EBIT zu erreichen ist.

Schuld daran, so das Unternehmen, seien aggressive und illegale Handelspraktiken. „Dem Preisdumping müssen wir mit technologischen Innovationen begegnen“ wie der SolarWorld-Vorstand Asbeck erklärte. Dazu sollen zusätzliche 50 Mio. Euro zur Produktentwicklung investiert werden, die dann zu leistungsfähigeren Solarzellen führen soll.

SolarWorld wirft der chinesischen Konkurrenz vor, die Marktpreise durch Preisdumping zu zerstören und damit auch für das schlechte Abschneiden von SolarWorld verantwortlich zu sein. In den USA war SolarWorld bereits erfolgreich gegen die chinesischen Hersteller und hat Strafzölle erwirken können. Nach diesem Vorbild hat das Unternehmen auch in Europa Beschwerde vor der EU-Kommission eingereicht. Im September wird hierzu entschieden.

SolarWorld brechen heute um 10,9 Prozent auf 1,18 Euro ein.