(shareribs.com) London 24.07.13 - Die von der EU-Kommission eingerichteten Strafzölle auf chinesische Solarimporte haben nach Ansicht von Analysten weitreichende Folgen für die Branche der europäischen Solaranlagenbauer. Eine Pleitewelle steht an.

Die Analysten von IHS gehen davon aus, dass die Strafzölle auf chinesische Solarimporte bereits im Juni zu einem Anstieg der Preise für chinesische Importmodule um vier Prozent auf 0,54 Euro/Watt geführt hätten. In den 48 Monaten davor hingegen seien die Preise gesunken. Analyst Henning Wicht sagte, dass die Zeit der billigen chinesischen Module vorbei sei, bedingt durch die chinesischen Strafzölle. Diese werden negative Auswirkungen auf den Ausbau der Solarenergie haben, da die Unternehmen, die Anlagen planen und Errichten aus dem Geschäft gedrängt werden.

Mit Gehrlicher Solar ist bereits ein deutscher Anlagenbauer in die Insolvenz gegangen; das Unternehmen teilte mit, dass die Strafzölle auf chinesische Importe diesen Schritt erzwungen hatten.

IHS Analyst Wicht teilte mit, dass die chinesischen Module der Motor des Wachstums des europäischen Solarmarktes gewesen sei. Nun aber dürften die Preise weiter steigen und im September auf durchschnittlich 0,55€/Watt klettern. Der IHS-Kollege Glenn Gu sagte derweil, dass die hohen Strafzölle zu einer starken Veränderung des Marktes führen würden. Die chinesischen Zulieferer dürften nahezu alle Lieferungen einstellen und dann versuchen, mit der Verlagerung der Produktion diese Strafzölle zu umgehen. Die Verzögerungen dürften dennoch zu einem Anstieg der Modulpreise um 12 bis 20 Prozent führen.

Dies wiederum könnte den Markt für westliche und koreanische Modulanbieter öffnen, womit die Beschwerdeführerin EU ProSun ihr Ziel erreicht hätte. Das dann aber kaum noch jemand in Europa Solarmodule kauft, scheint nur am Rande zu interessieren.