(shareribs.com) Peking 07.05.18 - China ist heute der größte Markt für PV-Anlagen weltweit. Das Land hat im vergangenen Jahr erneut einen massiven Zubau verzeichnet, der nach Ansicht der Branche in diesem Jahr aber eingebremst werden soll.

In der Volksrepublik wurden im vergangenen Jahr PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von rund 53 GW zugebaut. Dies führte dazu, dass die Erzeugungskapazitäten zum Ende des vergangenen Jahres auf 130 GW gestiegen sind, knapp ein Drittel der globalen Kapazitäten finden sich damit allein in China.

Die Produzenten von PV-Modulen und -Zellen haben ihre Produktionskapazitäten angepasst, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Mit dieser Entwicklung dürfte es in diesem Jahr aber vorbei sein, da die Regierung plant, die Subventionsstruktur für die Branche umzustellen und damit faktisch zu verkleinern.

Der Zubau von PV-Anlagen soll dem Vize-Chef der China Photovoltaik Industry Association im Jahr 2018 bei rund 40 GW liegen, deutlich weniger als die im Vorjahr erreichten 53 GW. Wang Bohua sagte weiterhin, dass kleine und mittlere Produzenten mit den Änderungen am Markt unter Druck geraten dürften. Einige hätten bereits ihre Auslastung reduziert.

Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge prüft die chinesische Regierung derzeit ein Quotensystem, bei dem Stromnetze in bestimmten Regionen Strom von lokalen Anbietern erneuerbarer Energien nutzen sollen. Dabei sollen die Eigenheiten der jeweiligen Regionen berücksichtigt werden, was für einige Regionen einen Anteil erneuerbare Energien von mehr als 90 Prozent bedeuten könnte.

Die Analysten von IHS Markit teilten Anfang April mit, dass China in diesem Jahr zwischen 53 und 60 GW an PV-Kapazitäten zubauen könnte. Diese Einschätzung dürfte nun als überholt gelten. Allerdings lag der Zubau in China im ersten Quartal bei 9,65 GW und damit um 22 Prozent über dem Vorjahresniveau.