(shareribs.com) Brüssel 21.02.13 - Wie heute berichtet wird, haben die Mitgliedsstaaten der EU auf Anraten der EU-Kommission begonnen, die Importe von chinesischen Solarmodulen zu registrieren. Damit wird die Erhebung von rückwirkenden Strafzöllen erleichtert.

In der EU hat eine Lobbygruppe um den deutschen Produzenten SolarWorld Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht, da man den chinesischen Solarproduzenten illegale Subventionen und Preisdumping vorwirft. Die Konsequenz einer ähnlichen Beschwerde in den USA waren umfangreiche Strafzölle. Es wird erwartet, dass die in Europa möglicherweise erhobenen Strafen noch drastischer ausfallen, als in den USA. Die Lobbygruppe EU ProSun hat zudem eine rückwirkende Erhebung der Strafzölle angestrebt. Dieser Umstand macht es nun sinnvoll, dass die Importe aus China genau registriert werden.

Ein Sprecher der EU-Handelskommission sagte, dass die Registrierung der Importe nichts Ungewöhnliches sei, es ermögliche aber den betroffenen Unternehmen, Referenzdaten zu erhalten, so dass hier rückwirkende Strafzölle erhoben werden können, sollte es zu solchen kommen. Sprecher John Clancy sagte weiterhin, dass dies kein Hinweis auf eine Entscheidung für Strafzölle sei. Auch sei die Registrierung der Importe von der Industrie beantragt worden.

Strafzölle auf chinesische Importe haben das Potential, die ohnehin strauchelnden chinesischen Solarproduzenten unter Druck zu setzen. Gleichzeitig birgt solch ein Schritt erhebliche Risiken für die europäische Wirtschaft, wie eine Studie jüngst herausgefunden haben will. SolarWorld sagte in einer Stellungnahme dazu, dass die Ergebnisse der Studie nicht nachvollziehbar seien.