(shareribs.com) Frankfurt 06.06.12 - Der deutsche Solarkonzern SolarWorld ist federführend bei der Kritik der chinesischen Solarkonzerne, da diese nach Meinung des Konzerns, Preisdumping betreiben und illegal vom chinesischen Staat subventioniert werden. Dies hat die US-Tochter des Unternehmens dazu veranlasst, gegen die chinesischen Hersteller in den USA zu Klagen. Nun dürfte es auch in Europa zu einem solchen Verfahren kommen. Dabei bekommt der Vorgang ein Geschmäckle: SolarWorld sicherte sich einen Auftrag in China.

Dieser Auftrag soll der taiwanesischen Digitimes zufolge, die sich wiederum auf chinesische Medien bezieht, mit Hilfe sehr geringer Preise für Solarmodule zustande gekommen sein. Bei dem 10 MW-Auftrag soll SolarWorld für Solarmodule 0,72 USD/Watt verlangt haben und konnte damit Wettbewerber wie Hareon Solar und Canadian Solar unterbieten. Quellen aus der Industrie gehen davon aus, dass SolarWorld für das Angebot auf asiatische OEM-Hersteller zurückgegriffen hat, denn nur so könne man solch geringe Preise erreichen. Ende Mai kosteten Solarmodule laut energytrend.com durchschnittlich 0,746 USD/Watt.

Während SolarWorld also einerseits gegen Preisdumping bei der Konkurrenz im Westen vorgeht, sieht es so aus, als ob das Unternehmen selbst anstrebt, auf den chinesischen Markt mit allen Mitteln vorzustoßen. Und das könnte sich sogar lohnen, denn in China könnten in diesem Jahr PV-Kapazitäten von fünf bis sechs Gigawatt zugebaut werden.